Der Audio Verlag 2019, 53 Min., € 20,-, ab 8
(Stand März 2021)
Jippie, es gibt sie wieder! Ich kann die LP immer noch größtenteils auswendig, so oft habe ich sie damals als Kind gehört.
Laßdas Pinökel ist 11 Jahre alt und in keiner Weise auf den Mund gefallen. Er berichtet aus seinem Leben, und da ist mal die Treppe aus dem Treppenhaus verschwunden, mal turnt er mit einem Gorilla durch den Nachbargarten oder bringt die Lehrer zum Verzweifeln. Und daran, dass es ein veritables Verkehrschaos gibt, bei dem alle Autos schließlich rückwärts fahren, ist er ja nun wirklich nicht schuld. Frech, antiautoritär, superwitzig, anarchisch und genial absurd – Laßdas Pinökel Superstar ist absolut Kult!
1976 erschienen, ist das Hörspiel, das mit großartigen Sprechern und der Musik der Rock-Gitarristin Carola Kretschmer aufwartet und bei seinem Erscheinen mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet wurde, erfreulicherweise vom DAV wieder aufgelegt worden, als CD und – als besondere Hommage an das Original – als LP lieferbar. (Syme Sigmund) Hörprobe

Als ich vor vielen Jahren anfing in der Dante Connection zu arbeiten, war die Literatur des afrikanischen Kontinents ein blinder Fleck für mich – in der Buchhandlung aber seit ihrer Gründung ein Schwerpunkt. Über die Jahre habe ich so viele wunderbare Bücher kennen gelernt: Segu ist eines meiner liebsten davon.
Esperanza ist 12 und lebt seit einem Jahr mit ihrer Familie in Chicago, im Latinoviertel in einem dreckigen, verfallenen engen Häuschen in der Mango Street. Das Mädchen mag das Leben dort nicht. Sie träumt eines Tages wegzukommen, weit entfernt von den Sorgen und der Traurigkeit. Sie will bessere Möglichkeiten haben, in der Hoffnung, ihre Familie, Freund*innen und Nachbar*innen irgendwann unterstützen zu können.
Adriana Altaras gehört zu den Autorinnen, denen es gelingt, schwere Themen mit sensibler Leichtigkeit zu behandeln. Die Ich-Erzählerin, die unverkennbar aus Adriana Altaras Biographie schöpft, freut sich auf ihr neues Regie-Projekt und das Versinken in Mozarts Welt der “Entführung aus dem Serail”. Auch wenn das heißt, die großen und kleinen Katastrophen des Theaterbetriebs abzufedern, ein Ensemble von 42 Exzentrikern zu bändigen und in weniger charmanten Theaterwohnungen schlecht
Reisen ist in diesen Zeiten schwierig, aber so eine Datscha vor der Stadt, ein Häuschen im Grünen, das wär‘ doch was… Das wissen sie auch in Moskau und Sankt Petersburg und zwar schon seit Beginn des 18. Jahrhunderts. Marina Rumjanzewa erzählt uns im ersten Teil dieses schön gestalteten Buches auf fesselnde und interessante Weise die Geschichte der Datscha von ihren Anfängen unter Peter dem Großen bis heute. Sie ist ein Stück russischer Kultur und als solche spielt sie auch in vielen Texten der russischen Literatur eine Rolle. In Erzählungen von Puschkin, Tschechow oder Tolstoi, von Michail Schischkin oder Tatjana Tolstaja tauchen wir im zweiten Teil des Bandes ein in die Welt der Datscha, in den ihr ganz eigenen Lebensstil fernab der strengen gesellschaftlichen Regeln der Stadt, in das kleine, standesübergreifende Glück abseits der großen Metropole, wo der Sommer zwischen Gartenfesten und Datscha-Romanzen endlos scheint. Der Datscha-Bilderbogen auf der Innenseite des Schutzumschlages ist bitte nicht zu übersehen, er rundet das Buch aufs Schönste ab. (Syme Sigmund)
Giangiacomo Feltrinelli, der berühmte Verleger, ist tot. Im Jahr 1972 wird sein lebloser Körper unter einem Hochspannungsmast in der Nähe von Mailand gefunden. Dieses viel diskutierte Ereignis wurde nie aufgeklärt.
Der Trend bei Kochbüchern ist zur Zeit Opulenz und Farbigkeit, ganz anders kommt da ein schmaler engbedruckter Saltoband mit kleinen Schwarzweiß-Fotos daher, der uns einlädt, die vielfältigen regionalen Küchen Italiens kennenzulernen und die Menschen, die mit Leidenschaft kochen und ihre kostbaren Familienrezepte und die Geschichten dazu liebend gerne mit anderen teilen. Immer wieder lässt es sich vortrefflich in diesem reichen kleinen Buch schmökern und mit der Autorin direkt in die häuslichen Kochtöpfe schauen. In der Vorstellung können wir mit der profunden Italienkennerin mitreisen an die verschiedensten Orte und Zusammenhänge, um dann ganz konkret die beschriebenen Köstlichkeiten nachzukochen. Wie oft hat mich schon das blitzschnelle phantastische Dolce, die Crema del Lario aus Sahne, Zitrone und Grappa, gerettet, haben Gäste sich auf den Risotto alla milanese gestürzt, freue ich mich im Winter auf eine tröstliche Minestra di Fagioli nach einem Triestiner Rezept. Zu unser aller Glück hält der Wagenbach Verlag dieses einzigartige Koch- und Reisebuch seit 30 Jahren lieferbar. (Stefanie Hetze)
Allseits bekannt sind Pippi und Michel, Lotta oder die Kinder von Bullerbü. Aber Astrid Lindgren hat auch wundervolle Märchen geschrieben. Da wird Göran, der nicht laufen kann, von Herrn Lilienstengel mit ins Land der Dämmerung genommen, wo alles „keine Rolle spielt“, da tauchen die Zwergenkinder Peter und Petra in der Schule und ein sprechender Kuckuck Lustig im Kinderzimmer auf, und ein Junge kämpft gegen Räuber im Puppenhaus seiner Schwester. Alle Geschichten sind voller Fantasie, mal geheimnisvoll, mal lustig, oft schleicht sich Magisch-Mystisches in eine bisweilen triste Alltagswelt, und viele der Geschichten sparen – ähnlich wie Lindgrens Klassiker „Mio mein Mio“ und „Die Brüder Löwenherz“ – Themen wie Armut, Krankheit und Tod nicht aus. Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft sind die Werte, welche die überzeugte Humanistin zu vermitteln wusste. Die wundervollen Illustrationen von Ilon Wikland lassen das Buch zu einem bis ins Erwachsenenalter geliebten Klassiker werden – das Exemplar aus meiner Kindheit steht jedenfalls noch bei mir im Regal. (Syme Sigmund)
Samstagvormittag werden Eva Muszynski und Karsten Teich Kinder und Erwachsene beraten sowie ihre tollen eigenen Bücher signieren. Was wohl der Cowboy Klaus und seine Entourage dazu sagen? Wir jedenfalls sind aus dem Häuschen vor Freude über diese Unterstützung!
Sarah Schmidt, deren „Danteperle“ „Eine Tonne für Frau Scholz“ wir heiß und innig lieben, wird uns anlässlich des Autorinnensamstags besuchen und nicht nur ihre eigenen Bücher verkaufen. Diese sind im Verbrecher Verlag und bei Insel erschienen. Wir freuen uns sehr über diesen besonderen Gast!
Luce ist 18, begeisterte Faschistin und nicht überzeugt von den Nachrichten das nationalsozialistische Deutschland. Um sich selbst ein Bild zu machen, begibt sie sich 1944 freiwillig zu IG-Farben nach Höchst und kommt in weitere deutsche Arbeits- und Konzentrationslager. Sie erlebt ein zerbombtes und zerrüttetes Land. Am Ende verliert sie ihre körperliche Unversehrtheit, aber auch die Illusionen über eine zerstörerische Ideologie.
Was ist ein Kind? Was denkt es, was tut, träumt, spielt, spricht, liest es? Aber auch: Was will, kann, darf, muss, soll es? Ratgeber für ratlose Erwachsene füllen viele Regalmeter, doch die leidenschaftliche Pädagogin Helge-Ulrike Hyams hat ein subjektiv-literarisches Hausbuch verfasst, das sich im Ganzen lesen lässt, zu dem man aber auch immer wieder greifen wird – sei es zu bestimmten Anlässen (Heimweh, Eifersucht, Krankheit, Schulschwänzen) oder einfach zum Nachdenken über die schönen (Schokolade, Glück, Kuscheltier) und weniger schönen (Lügen, Einsamkeit, Quälen, Strafen) Momente im Leben eines Kindes. Verleger Heinrich von Berenberg stellt uns das Buch gemeinsam mit Helge-Ulrike Hyams vor.