Kleine Dinge im Stadtraum. Wagenbach Verlag 2019, Großformat, 192 S., € 30,- TB März 2023, € 20,-
(Frammenti urbani. I piccoli oggetti che raccontano le città, Bollati Boringhieri 2021, ca. € 32,-)
(Stand März 2023)
Jede Stadt hat ihr eigenes Gesicht, geprägt nicht zuletzt durch die Dinge, die wir zwar wahrnehmen aber nicht bewusst sehen, wie Straßenschilder, Bürgersteige, Bushaltestellen, Poller oder Ampeln. Lampugnani, einer der international bedeutendsten Städtebautheoretiker, erzählt ihre (oft schon in der Antike beginnenden) Geschichten, sowie amüsante Anekdoten, anschaulich gemacht durch zahlreiche Fotos und Abbildungen. Ein Buch voller Überraschungen zum Stöbern, Staunen und Festlesen. (Syme Sigmund)

In den Zeiten des elektronischen Overkills ist es eine entspannende Wohltat, Bleistift und Feder (!) in die Hand zu nehmen und akribisch Linien zu üben, gleichmäßig Farbe aufzutragen und sich Schritt für Schritt, Ruskin schreibt von einer Stunde täglich über sechs Monate lang, den Basistechniken des Zeichnens zu widmen. Nicht auf Show und Wirkung kommt es ihm an, sondern auf die Wahrnehmung und die Schulung des Auges. Die regelmäßige künstlerische Praxis kann laut Ruskin regelrecht eine „drawing cure“ zur Belebung von Seele und Geist werden. In England seit dem ersten Erscheinen 1857 ein populärer vielaufgelegter Klassiker, lädt die (nach 100 Jahren) neue deutsche Übersetzung in feinster schönster Gestaltung ein, sich den Basistechniken des Zeichnens zu widmen. (Stefanie Hetze)
Die französische Schriftstellerin und Analytikerin Marie Darrieussecq hat die deutsche Malerin Paula Modersohn-Becker, hierzulande längst eine Ikone, erst spät für sich entdeckt. Schreibend hat sie eine Modersohn-Becker-Ausstellung in Paris, 110 Jahre nach deren letztem Aufenthalt dort, mit vorbereitet. In der Künstlerin, die zwischen dem Dorf Worpswede und der Großstadt Paris pendelte, die sich als erste Frau selbst nackt und schwanger malte, die ihre Arbeit als Künstlerin ins Zentrum ihres sehr kurzen Lebens stellte, hat die Autorin ihr Gegenüber gefunden. Auf knappen, aber durch eine tiefe Recherche verdichteten, intensiven 110 Seiten liest sie deren Briefe, Tagebücher und vor allem ihre Bilder und erzählt den schwierigen Kampf der Malerin um wirkliche Eigenständigkeit als Künstlerin und als Frau. Ein großartiges Kleinod. (Stefanie Hetze)
Die jahrtausendealte Ode eignet sich für stilistische Experimente. Der preisgekrönte Autor des „Kongo“, David van Reybrouck, hat sie für sich entdeckt und wunderbar-konzentrierte Lobeshymnen auf Menschen, Dinge, Momente und Gefühle verfasst. Gewürdigt werden der Mut, das Scheitern, die Brüderlichkeit, Fatma Aydemir, das Wiedersehen, das Trampen, das Nichtfotografieren, der Bierdeckel . . . Allein das Inhaltsverzeichnis feiert das Leben mit all seinen Facetten, umso intensiver und reicher die Lektüre, die durch die extra für jede Ode gezeichnete Bierdeckel und weitere Abbildungen zu einem Gesamtkunstwerk geworden sind. (Stefanie Hetze)
Der Ballettklassiker als großformatiges traumhaftes Bilderbuch, hier mit einem glücklichen Ende. Zum Anschauen und zum Anhören der wichtigsten Schwanensee-Motive mit Hintergrundinformationen zum Ballett und zu Tschaikowsky, die anregen, die Musik ganz anzuhören und es sich anzusehen. Der Clou: Heldin und Held sind dunkelhäutig, auch die übrigen Figuren wie die „Schwäne“ sind sehr vielfältig gezeichnet. Endlich einmal spiegelt eine magisch-schöne Geschichte gleichzeitig die Realitäten. (Stefanie Hetze)
Ein Kompendium dialektalischer Wörter, die aus ganz unterschiedlichen Ecken des deutschen Sprachraums stammen: Von Bayerisch bis Sächsisch, von Kölsch bis Schweizerdeutsch, es gibt so viel zu entdecken! Ein Genuss für alle Sprachinteressierten mit großartigen, witzigen Illustrationen. (Giulia Silvestri)
Per chi è la notte? Il babbo di Francesco conosceva la risposta e non è più tornato dal bosco, lo hanno preso gli streghi, creature spaventose che si aggirano tra gli alberi. È il 1943 e la seconda guerra mondiale sta per entrare nella la sua fase più sanguinosa: in questo contesto Francesco sta diventando grande. Un romanzo di formazione tenero e coraggioso, intriso di elementi onirici e credenze popolari, che a tratti suona come il racconto di un nonno, uno di quelli che hanno visto la guerra. Un debutto imperdibile! (Giulia Silvestri)
In einer Welt mit Spiegelhimmel, über den Zwillingssonnen ziehen, begegnen wir einer vielleicht nicht allzu hübschen Prinzessin, einem still-mutigen Pferdeflüsterer, einem bösen, gefangenen Gott, der die Stunde seiner Rache gekommen sieht und einem altersmüden Drachen. Was das goldene Buch aus der verborgenen Bibliothek, vergrabene Herzen und drei Leute aus dem kleinen Volk mit der Geschichte zu tun haben wird nicht verraten. Ein fesselndes Phantasy-Abenteuer über die Macht von Geschichten – im Guten wie im Bösen. (Syme Sigmund)
Ein Vater wird dement und
Patience Portefeux ist eine erschöpfte Frau, die sich vorbildlich aufreibt zwischen Job und Familie. Das Leben hat sie nicht mit Samthandschuhen angefasst: Die Eltern, „halbseidene Exoten“, teilen den Verlust der Heimat und kompensierten diesen mit