Illustrazioni di Martina Sarritzu. Canicola Edizioni 2020, pp. 48, dagli 8 anni, ca. € 24,00
(aggiornato marzo 2021)
Questa storia che parla di immaginazione è dedicata a Gianni Rodari, indimenticabile autore di libri per l’infanzia, in occasione dei cento anni dalla sua nascita.
Nuvolario è in partenza per le vacanze estive con i suoi genitori. Finalmente! Dopo un anno di fatica a lavoro e a scuola, la scatola mobile (una 126 rossa) è pronta a trasportare la famiglia Bugatti verso l’agognata spiaggia. I tre sfrecciano con gioia verso sud, pregustandosi piadine e visite alle antiche rovine, quand’ecco che… il traffico non scorre più. Sono rimasti imbottigliati! “Imbottigliati” è la parola che fa partire la mente di Nuvolario: lui pensa subito alle bottiglie del nonno, piene di navi e altre meraviglie che non si sa nemmeno come abbiano fatto a entrarci. Così le automobili fuori intorno diventano tante bottiglie piene di incredibili avventure.
Con disegni coloratissimi e una storia che si srotola veloce come un tappeto volante, la vicenda di questa famiglia strampalata e del bambino dalla faccia stupefatta che guarda il mondo dal finestrino incuriosisce e conquista già dalla copertina. Facciamoci trasportare in questo mondo fantastico! (Giulia Silvestri)

Il viaggio di Gianni Celati si svolge negli anni Sessanta del secolo scorso. Ambientazione: un qualsiasi paese di provincia nel bel mezzo della pianura padana. Con sguardo affettuoso e velato di nostalgia ci vengono spiegati i costumi degli abitanti del posto e ci sono proprio tutti: i matti, gli anziani perennemente radunati attorno al tavolo di un bar, i pettegoli, i ragazzini dispettosi… Si parla di un tempo lontano, perduto, eppure ancora vivo nei ricordi e tra le pagine di questi racconti, gli ultimi in ordine cronologico scritti da Gianni Celati, per la prima volta raccolti insieme in questa edizione.
Patrizia Cavalli come Elsa Morante, Patrizia Cavalli come Sandro Penna. Come i suoi maestri, ampiamente omaggiati in questa raccolta di poesie, Patrizia Cavalli conferma di possedere il piglio sapiente dei grandi autori. In versi magistralmente costruiti, aspri, languidi, ambivalenti, la poeta (“perché poetessa fa ridere, dai”) italiana per eccellenza, la prima tra i poeti ancora in vita, riesce ancora una volta a rassicurarci e spiazzarci. Sembra di leggere di cose da niente, banalità quotidiane, invece poi ci si accorge di star leggendo della vita e della sua altra metà – la morte. Indissolubili come le conosciamo, le immaginiamo e talvolta dimentichiamo, entrambe affrontate con saggezza, a tratti scherzando. Non è un’impresa facile descrivere la bellezza e la speranza che i versi raccolti in questo libretto riescono a infondere: non ci resta che leggerli, rileggerli, interrogarsi, meravigliarsi. (Giulia Silvestri)
Wir alle kennen Stimmungen, die wir nicht näher beschreiben können. Auch für Stefano Massini war der Auslöser für sein Kompendium ausgedachter Wörter eine unartikulierbare Gefühlskrise, aus der er erst herausfand, als er sich neue Begriffe dafür ausdachte. Damit ward die Idee für diese außergewöhnliche Wörter- und Geschichtensammlung geboren. Massini schuf fantastische Worte, indem er sich von historischen Ereignissen und Persönlichkeiten wie Dorothy Parker, Rosa Parks oder der Shackletonexpedition, aber auch von literarischen Figuren wie Swifts Gulliver inspirieren ließ. Er erfand Begrifflichkeiten wie die „Parksiade“, „Dottienz“, „questisch“ oder die „Gulliverose“. Was es mit ihnen auf sich hat, erzählt er höchst abwechslungsreich wie in einem Füllhorn, das zudem fantasievoll illustriert ist.
Welch ein Glück und welch eine kaum auszuhaltende Traurigkeit ergreift einen beim Lesen dieses außergewöhnlichen Buches! Mattis, ein Mann Ende dreißig, lebt mit seiner Schwester Hege am Rand eines kleinen Ortes in einer Hütte am Ufer eines großen Sees. Im Dorf gilt er als „Dussel“, untauglich zur einfachsten Arbeit. Seine Schwester ernährt ihn mit, ist für ihn die einzige Bezugsperson. Doch Mattis lebt in seiner besonderen Welt, er denkt, schaut und spürt den Wörtern und der Natur nach, wird vom nächtlichen Flug einer Schnepfe bis ins tiefste Innere berührt. Er ist hochsensibler, unverstandener Außenseiter, möglicherweise Ausdruck des innersten Empfindens Vesaas eigener Künstlernatur. Als Hege einen Mann kennenlernt, verändert sich auch ihr Verhalten Mattis gegenüber. Wie von einem Erdrutsch erfasst verliert dieser immer mehr seinen emotionalen Halt. Die grandios-eindringliche, von Hinrich Schmidt-Henkel meisterhaft übersetzte Sprache des Romans versetzt uns direkt in Mattis hinein, lässt uns mit ihm fühlen, staunen, um Worte ringen – und verzweifeln. (Syme Sigmund)
Mit einer Sprache, die an die Straße erinnert, und einem Rhythmus, der Blueslieden nahekommt, erklärt Maya Angelou, wieso wir immer stolz bleiben sollen, wenn wir lieben, diskriminiert und unterdrückt werden und wenn wir fürs Leben kämpfen müssen. Phenomemal Woman heißt das Gedicht, das dieser zweisprachigen Sammlung den Namen gibt. In diesem einen Adjektiv „phänomenal“ liegt die ganze Kraft diese Verse. Und genau das ist Angelou als Dichterin. Phänomenal. Scharf wie ein Messer, sanft wie eine Umarmung und dies gleichzeitig. Zum ersten Mal in deutscher Übersetzung liegen mit dieser Ausgabe einige der schönsten Zeilen des 20. Jahrhunderts vor, die als Ansporn und Inspiration besonders in diesem Jahr dienen können. (Giulia Silvestri)
Nach dem Rebel Girls-Erfolg erschien eine Reihe ähnlicher Bücher, die besondere Persönlichkeiten von überall und aus allen Zeiten kurz als Vorbilder präsentieren. Patricia Thoma hat einen eigenen Weg gewählt. Sie stellt jüngere Menschen von hier vor, die sich aktiv und kreativ gegen soziale Missstände wehren und tolle Projekte auf die Beine stellen: So eine Designerin, die Mode für Rollstuhlfahrerinnen und Blinde entwirft, Jugendliche, die sich konkret für Seenotrettung einsetzen oder ein junger Islamwissenschaftler, der mit einem eigenen Youtube-Kanal mit viel Humor Stereotype und Vorurteile aufbricht. Patricia Thomas ausdrucksstarke schwarz-weiß gezeichnete Bildergeschichten, in denen sie nur wenige gelblich-grüne Akzente setzt, porträtieren die Aktivist*innen in ihrem sozialen Umfeld und mit ihren eindrucksvollen mutigen Aktivitäten. Das ist ungemein anregend, mitreißend und zur Nachahmung empfohlen! (Stefanie Hetze)
Leuchtend orange mit einem breiten Goldstreifen, wie von einem Backpinsel hingestrichen, kommt dieses kleine handliche Kochbuch daher, das in die kleinste Küche passt, aber einen Kosmos nährender, wärmender, vegetarischer Rezepte aufmacht, die einen allein schon beim Lesen glücklich machen, so inspirierend schreibt er. Hat man einen Ofen, eine schwere Pfanne und einen gut in der Hand liegenden Schöpflöffel, bedarf es nur weniger Zutaten, um in kurzer Zeit köstliche labende Gemüsegerichte à la Slater zu kochen. Allerweltsnahrungsmittel wie Pastinaken, Kartoffeln, Äpfel, Brot, Haferflocken verwandelt er in Köstlichkeiten. Sinnesfreunde im Alltag – wunderbar! (Stefanie Hetze)
Als brillante Autorin wegweisender Essays wie „Camp“, „Die Krankheit als Metapher“ oder „Über Fotografie“, als kritische Intellektuelle, als New Yorker Jüdin, als streitbare Geliebte weniger Männer und vieler Frauen, als glamouröse vielfotografierte Erscheinung, als mit den Geistes- und Künstlergrößen der halben Welt befreundete Kosmopolitin, in ihren Themensetzungen und künstlerischen Formaten immer wieder für eine Überraschung gut, ragt Susan Sontag als weibliche Ikone des 20. Jahrhunderts weit heraus.