Edmund de Waal: Die weiße Straße

Aus dem Englischen  von Brigitte Hilzensauer, Zsolnay 2016, € 26,90, TB dtv 2018, € 13,90
(Stand April 2021)

de-waal_die-weisse-strasse_dante_connection_danteperleWenn den Autor und Keramikkünstler Edmund de Waal etwas packt, lässt er nicht mehr davon ab und geht den Dingen auf den Grund. Fasziniert ist er von Porzellan als hartem schönem Material und von der trügerisch reinen Farbe Weiß, die Komponenten seiner eigenen ausgeklügelten Kunstwerke. Immer präsent ist die gnadenlose andere Seite, die Kämpfe um die Porzellanherstellung, die Arbeitsbedingungen, die Instrumentalisierung des Porzellans durch die Machthaber und nicht zuletzt seine Zerbrechlichkeit. Quer durch die Jahrhunderte und rund um den Globus reist de Waal auf den Spuren seiner Obsession, auf die sich einzulassen ungemein mitreißende Lektüre verspricht.

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Andrej Stasiuk: Der Osten

Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall, Suhrkamp 2016, Suhrkamp TB 2017, 295 S., € 12,-
(Stand April 2021)

Andrej Stasiuk zieht es nach Osten, in die südöstliche Provinz Polens, in die Karpaten, nach Russland und schließlich bis in die Mongolei und  das angrenzende Gebiet Chinas. Er sucht nach den Spuren der Geschichte, lässt sich aber auch leiten vom Klang der Orte, von der Sehnsucht nach Plätzen, in denen die Stille groß ist und weltbewegende Ereignisse sich unter abblätternder Farbe nur noch erahnen lassen. Er schläft auf Berggipfeln und in Jurten oder im einzigen Hotel vor Ort. Oft sind die Städte, in die er gerät, aus der Zeit gefallen und leer, doch sein Blick findet das Bemerkenswerte auch da, wo man es nicht erahnt. Niemand kann so sensibel, und poetisch über Zerfall und Verlorenheit schreiben wie Stasiuk. Man folgt ihm fasziniert ins Niemandsland und kehrt beglückt zurück.  (Syme Sigmund) Leseprobe

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