Verlagshaus Jacoby & Stuart 2020, 104 S., € 22,-, für Jugendliche
(Stand März 2021)
Nach dem Rebel Girls-Erfolg erschien eine Reihe ähnlicher Bücher, die besondere Persönlichkeiten von überall und aus allen Zeiten kurz als Vorbilder präsentieren. Patricia Thoma hat einen eigenen Weg gewählt. Sie stellt jüngere Menschen von hier vor, die sich aktiv und kreativ gegen soziale Missstände wehren und tolle Projekte auf die Beine stellen: So eine Designerin, die Mode für Rollstuhlfahrerinnen und Blinde entwirft, Jugendliche, die sich konkret für Seenotrettung einsetzen oder ein junger Islamwissenschaftler, der mit einem eigenen Youtube-Kanal mit viel Humor Stereotype und Vorurteile aufbricht. Patricia Thomas ausdrucksstarke schwarz-weiß gezeichnete Bildergeschichten, in denen sie nur wenige gelblich-grüne Akzente setzt, porträtieren die Aktivist*innen in ihrem sozialen Umfeld und mit ihren eindrucksvollen mutigen Aktivitäten. Das ist ungemein anregend, mitreißend und zur Nachahmung empfohlen! (Stefanie Hetze)

Hugo und Hassan sind nach kurzer, rasanter Anlaufschwierigkeit bald schon beste Freunde und verbringen richtig viel Zeit zusammen. Da wird gezockt und gedribbelt, gekloppt und wieder vertragen. Es geht auf jeden Fall hoch her und es ist sehr, sehr lustig. Tatsächlich kommt die Graphic Novel mit so viel rabenschwarzer Komik daher, wie es sich aktuell wahrscheinlich fast nur der Klett Kinderbuch Verlag zu veröffentlichen traut. Absolut ungeschönt und sehr dicht an den Erlebniswelten der Altersgruppe erzählen die in Dänemark bestens bekannten Kim Fupz Aakeson & Rasmus Bregnhøi von den zwei Freunden. Es ist Ramadan und Halloween – und dann hat Hugos Mama auch noch einen neuen Freund. Der toughen Alleinerziehenden drückt man lachend alle Daumen und hofft auf mehr Geschichten von den beiden Haudegen – vielleicht auch auf mehr von Hassans Familie, die bisher deutlich kürzer kommt. Man darf gespannt sein! Denn als Reihe angelegt eignen sich Hugo & Hassan Dank viel, viel Humor, des eben großen Bildanteils sowie der wohl dosierten Kapitellängen bestens, um positiv besetzte Leseerlebnisse zu schaffen. (Jana Kühn)
Mira, für alle, die sie noch nicht kennen, ist im Zwischendrinalter. Sie bastelt gerne und lebt mit ihrer Mama und deren Freund Joakim zusammen. Ihr Papa hat eine eigene Familie und Mira somit einen kleinen Bruder. Das ist manchmal alles ziemlich kompliziert für Mira und manchmal auch super, weil sie hin- und herpendeln kann. Ihr Zuhause ist aber mit Mama und Joakim, es ist ein besonderes cooles, nämlich ein Hausboot. Noch cooler ist ihre Nachbarin Liva, die ihre Freundin ist, immer geniale Ideen hat und beim Sammeln Tolles findet. Im dritten Band, der auch ganz unabhängig zu lesen ist, gründen Mira, Liva und ihre Freunde Karla und Louis einen Kunstclub, der sie ganz schön auf Trab bringt. Und dann fangen Miras Brüste an zu wachsen und ihre peinliche Mutter will sie und ihre Freundin unbedingt über die Menstruation aufklären. Dabei passiert so viel Wichtigeres, sie lernt Jonas kennen, Livas süßen Cousin.
Anke Kuhls Illustrationen verleihen vielen Kinderbüchern anderer Autor*innen Witz, Doppelbödigkeit und Glanz. Mit ihren Kindheitserinnerungen Manno!, 18 Geschichten aus ihrem Schwestern- und Familienleben Ende der Siebzigerjahre, ist sie Autorin, Illustratorin und Grafikerin in einer Person und hat einen funkelnden komischen detailgenauen Comicband geschaffen: Übers Kindsein, Spielen, Streiten, über das Hin und Her von Gefühlen, Katastrophen und Glück, über Freundschaft, Alltag und die Lust zu lachen und herumzualbern. Gnadenlos genau schaut Anke Kuhl auf die Abgründe und Freuden des familiären Alltagslebens. Es macht riesigen Spaß, ihre Geschichten und Bilder immer wieder anzusehen, mit den eigenen Erlebnissen zu vergleichen, sich von ihrem Witz anstecken zu lassen. Schlichtergreifend ein ganz großer Wurf und für alle! (Stefanie Hetze)
Fen il Fenomeno di Stefano Benni è una piccola graphic novel fantastica di un cane stranino, apparentemente bruttino con le gambe storte. Inizialmente sembra che faccia la classica brutta fine dei cani randagi che finiscono nei canili, perché tutti lo considerano un cane inutile. Ma Fen è un cane fenomenale, che poco alla volta svela i sui talenti insoliti, che splenditamente illustrati da Luca Ralli, riescono a convincere giovani e vecchi lettori.