Paolo Rumiz: Der Leuchtturm

Aus dem Italienischen von Karin Fleischanderl, Folio Verlag TransferBibliothek 2017, 160 S., € 20,-
(Il Ciclope, Feltrinelli 2017, ca. € 13,-)
(Stand April 2021)

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Der Triestiner Paolo Rumiz, der ständig unterwegs die große weite Welt bereist hat, wagt einen Herzenswunsch, eine Reise ohne Fortbewegung. Beladen mit einem schweren Verpflegungssack begibt er sich im regnerischen Frühjahr auf eine winzige Leuchtturminsel im Mittelmeer. Zwei Leuchtturmwärter, ein Esel – sehr viel mehr scheint da nicht zu sein. Winde ohne Ende, Wellen, Wolken tosen um das Eiland, bringen Geräusche, Unruhe, Abwechslung. Rumiz versteht als Adriaanwohner die Sprachen des Meeres und seiner Elemente, er ist bestens vertraut mit der griechischen Mythologie, dem Seemannsgarn der Fischer und genießt die kulinarischen Reize wilden Spargels und edler Fische. Seinen Erkundungen und seinen Reflexionen über den Mittelmeerraum zu folgen, kommt einer wirklichen Reise sehr nahe.
Endlich können wir hierzulande einen großen italienischen Reiseschriftsteller entdecken, hoffen wir auf mehr Übersetzungen! (Stefanie Hetze)

Video zu „Der Leuchtturm/Il Ciclope“

Leseprobe

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Niklas Maak: Atlas der seltsamen Häuser und ihrer Bewohner

Hanser 2016, 256 S., € 22,-
(Stand April 2021)

Kreuz und quer in Westeuropa und an einigen Orten in Japan, Kenia, den USA, Kanada und Mexiko hat der Architekturkritiker außergewöhnliche bis bizarre Häuser aufgetan, mit denen Menschen ihre ganz besonderen Vorstellungen vom Wohnen verwirklichen wollen. Es sind berühmte Gebäude von Prominenten dabei wie Monica Vittis und Michelangelo Antonionis sardisches Versteck, eine Kuppel, oder Cy Twomblys Burg, aber auch besondere Hütten, Bungalows, Ferienhäuser und Gebäude Unbekannter. Ob wohl diese wahren Kleinode, Größenwahnobjekte und Paradiese den Träumen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner gerecht werden? Äußerst kurzweilig gibt Maak Antworten darauf.

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Christian Schulz: Die wilden Achtziger

Fotografien aus Westberlin. Lehmstedt 2016, 160 S., € 24,90
(Stand April 2021)

schulz_achtziger_danteperle_danteconnectionDie Achtziger in Westberlin sind ein vielbesungener Mythos und zugleich waren sie die letzten als Ausnahme- und Inselstadt. Diese unwiederbringliche Atmosphäre, die eigenartige Schönheit des Maroden und der Leere und daneben die experimentierfreudige Ausgelassenheit der Lebensentwürfe sind in den Fotos von Christian Schulz aufs Wundervollste eingefangen. Sowohl für die, die es erlebt haben als auch für die, die es nicht erlebt haben.

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Edmund de Waal: Die weiße Straße

Aus dem Englischen  von Brigitte Hilzensauer, Zsolnay 2016, € 26,90, TB dtv 2018, € 13,90
(Stand April 2021)

de-waal_die-weisse-strasse_dante_connection_danteperleWenn den Autor und Keramikkünstler Edmund de Waal etwas packt, lässt er nicht mehr davon ab und geht den Dingen auf den Grund. Fasziniert ist er von Porzellan als hartem schönem Material und von der trügerisch reinen Farbe Weiß, die Komponenten seiner eigenen ausgeklügelten Kunstwerke. Immer präsent ist die gnadenlose andere Seite, die Kämpfe um die Porzellanherstellung, die Arbeitsbedingungen, die Instrumentalisierung des Porzellans durch die Machthaber und nicht zuletzt seine Zerbrechlichkeit. Quer durch die Jahrhunderte und rund um den Globus reist de Waal auf den Spuren seiner Obsession, auf die sich einzulassen ungemein mitreißende Lektüre verspricht.

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Norman Lewis: Neapel ’44

Aus dem Englischen von Peter Waterhouse, Folio Verlag 2016, 240 S., € 22,90
(Napoli ’44, Adelphi 1995, ca. € 15,50)
(Stand April 2021)

norman-lewis-neapel-dante-connection-italienische-buecher-berlinAls Nachrichtenoffizier zog der Brite Norman Lewis im Herbst 1943 mit der US-Armee in das soeben befreite Neapel ein. Ein Jahr verbrachte er hier und schrieb in dieser Zeit ein Tagebuch, in dem er seine Erlebnisse und Eindrücke festhielt. Seine hervorragenden Italienischkenntnisse ermöglichten es ihm, in engen Kontakt mit der Bevölkerung zu treten. Lewis begegnet dieser ihm fremden Welt voller Anteilnahme und Zuneigung, und beschreibt als aufmerksamer Beobachter Szenen voller Not, Lebenshunger und typisch neapolitanischer „Furbizia“, der Kunst, mit Schläue, Improvisationskunst und List das Leben zu meistern. So entstand ein äußerst interessantes, teils amüsantes, teils bedrückendes Dokument dieser so faszinierenden Stadt auf der Schwelle zwischen archaischer Tradition und Moderne. (Syme Sigmund)

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Donald Ray Pollock: Die himmlische Tafel

Aus dem Englischen von Peter Torberg, Liebeskind 2016, 432 S., € 22,–, TB Heyne 2018, € 10,99
(Stand April 2021)

pollock-himmlische-tafel1917. Während in Europa die Schlachten des Ersten Weltkriegs toben, scheint im Mittleren Westen die Zeit nach dem Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert stehen geblieben und auf den so genannten Fortschritt wartet hier niemand. Drei Brüder sind auf dem Weg nach Kanada, um dort in der Unbekanntheit ein neues Leben zu beginnen. Gerade noch lebten Cane, Cob und Chimney vom Vater zur Demut gezwungen in bitterer Armut, um endlich im Paradies an der Himmlischen Tafel  speisen zu können. Doch nun nach seinem Tod und gänzlich unchristlich pflastern zahllose Raubüberfälle und Leichen ihren Weg gen Norden, sodass sie bald schon als Jewett-Bande von Sheriffs und Kopfgeldjägern verfolgt werden. Knochentrocken, dreckig-düster und bitter-komisch erzählt Pollock vom Hadern wenig heller Köpfe, viel Schwarzgebranntem und einer schier hoffnungslosen Suche nach Glück, auf der buchstäblich so einige Scheiße geschaufelt wird. Das klingt jetzt nicht attraktiv? Oh doch, denn ausgesprochen raffiniert und herrlich detailreich fügt Pollock stetig neue, kuriose Charaktere, groteske Episoden und rasende Erzählstränge zu einem Wahnsinns-”Hillbillie”-Epos zusammen. (Jana Kühn) Leseprobe

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Declan Burke: The Big O

Aus dem irischen Englisch übersetzt von Robert Brack, Edition Nautilus 2016, € 18,00
(Stand April 2021)

pbThe Big O ist das Ende des Pistolenlaufs einer 44er Magnum. Rossis 44er und die will er zurück von seiner Ex Karen, genauso wie seine Ducati. Beide hat sie verwahrt, wärend Rossi die letzten fünf Jahre im Knast saß. Nun ja, benutzt hat sie sie schon auch – bei gelegentlichen Raubüberfällen. Bei einem Coup lernt sie Ray kennen, der ebenfalls einen kriminellen Nebenverdienst betreibt. Sein nächster Auftrag ist die Entführung der Ex-Frau des finanziell fast ruinierten Schönheitschirurgen Frank. Lösegeldsumme: 500.000 Dollar. Das könnte sein Rettung sein. Die Ex-Frau Madge ist allerdings Karens beste Freundin, und Karens offizieller Arbeitsplatz befindet sich im Vorzimmer von Franks Praxis. Alles klar? Irgendwann in diesem fulminanten Kriminalroman sagt Ray zu Karen, dass das jetzt alles schon ziemlich unwahrscheinlich ist … o ja! Aber es macht fantastischen Spaß, denn alle wollen die 500 Riesen und mit welchen Winkelzügen, wahnwitzigen Wendungen und erzählerischen Kniffen Burke seine Protagonisten auf die Jagd schickt, ist großes Kino – oder eben Screwball Noir! (Jana Kühn)  Leseprobe

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Kapitza-Geschenkpapier-Poster-Kalender

Mit immerwährendem Kalendarium.

Der Kalender ist leider vergriffen.

(Stand Oktober 2022)

kapitza-pattern-poster-wrapping-paper-calendar_danteperle_dante_connection-buchhandlung-berlin-kreuzbergIm Großformat ein herrlich gemusterter Blickfang für jede Wand plus feinstem Geschenkpapier plus Lesezeichen – was will das Dekoherz mehr?!

 

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William Grill: Shackletons Reise

Aus dem Englischen von Harald Stadler, Nord Süd Verlag 2015, 80 S., € 19,99, ab 7
(Stand März 2021)

61_grill_shackeltons_reiseWer Abenteuer liebt, ist hier richtig. Dieses Buch handelt vom größten Abenteuer, das man sich vorstellen kann. Ernest Shackleton und seine Mannschaft machen sich am 8. August 1914 daran, den riesigen Kontinent um den Südpol zu durchqueren. Shackleton schrieb dazu: „Die lange Zeit der Vorbereitung war zu Ende, und das Abenteuer lag vor uns“. Was vor ihnen lag, übersteigt alle Vorstellungen, und erst zwei Jahre später kehren Shackleton und seine Mannschaft aus dem ewigen Eis zurück.  Mit Leichtigkeit taucht man in dieses legendäre Abenteuer ein, denn es ist von William Grill hervorragend beschrieben und mit Buntstiften illustriert, und wer Lust hat, kann seine Buntstifte heraus holen, die Illustrationen abzeichnen und erleben, wie schön es ist, mit Buntstiften zu malen und zu zeichnen. Wäre ich heute 10 Jahre alt, ich würde es mir zur nächsten besten Gelegenheit wünschen, und es würde eines meiner Lieblingsbücher werden. Da ich aber älter bin, habe ich es mir einfach gekauft, und es ist schon heute eines meiner Lieblingsbücher. (Hans-Ulrich Pollack – Bibliothekar der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg)

Andreas Steinhöfel: Wenn mein Mond deine Sonne wäre

Mit Illustrationen von Nele Palmtag und mit Audio-CD, Carlsen 2015, 80 S., €16,99, ab 8
(Stand März 2021)

49_steinhoefel_wenn-mein-mond-deine-sonne-waere_danteconnection_danteperleMax liebt seinen Großvater. Über alles. Doch den plagt das große Vergessen – denn er ist demenzkrank und lebt in einem Pflegeheim. Max hat Sehnsucht, nach dem wie es einmal war. Und er macht sich Sorgen, wie es einmal sein könnte, wenn Großvater sogar vergisst, dass es Max gibt und wie lieb er ihn hat. Eines Tages hält er Sehnsucht und Sorgen nicht mehr aus und beschließt, seinen Großvater zu entführen. Die beiden hauen ab und Fräulein Schneider kommt mit. Das Ziel ist ein magischer Ort: Blumental. Andreas Steinhöfel erzählt mit warmherzigem Humor und in poetischen Sprachbildern vom Alt- und Jungsein, von einer besonderen Beziehung, vom Abschiednehmen und von Erinnerungen, die trotz allem Festhalten manchmal entgleiten. Mit den Buntstiftbilderwelten von Nele Palmtag und 12 Klassikstücken von Bizet und Prokofiew, gespielt vom SWR-Sinfonieorchester, wird dieses Hör-Buch zum audiovisuellen Rund-um-Vergnügen – einfühlsam und anrührend auf allen Ebenen. (Jana Kühn)

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