Guy de Maupassant: Auf See

Aus dem Französischen von Cornelia Hasting. Mit einem Nachwort von Julian Barnes, Mare 2012, Leinenausgabe mit Schuber,208 S., € 26,-, TB Unionsverlag Februar 2022, € 14,-

(Stand Februar 2022)

de-maupassant-auf-see_danteperle_dante_connection-buchhandlung-berlin-kreuzbergDer Titel „Auf See“  trifft absolut den Charakter dieses Buchs, das sich nicht einordnen lässt und wie die Dünung sich schaukelnd zwischen  dem Tagebuch einer Segelreise vor der  französischen Mittelmeerküste und den Reflexionen eines misanthropischen Individualisten hin und her bewegt und die Leser  mitnimmt in einen Wechsel von Glück und Schönheit, von Sturm und Einsamkeit. Es ist ein  einmalig schön gemachtes Buch, das einem Freude bereitet, es anzufassen, es aufzuschlagen und sich darauf einzulassen. (Stefanie Hetze)

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Michael Ondaatje: Katzentisch

Aus dem Englischen von Melanie Walz, Hanser 2012, € 19,90, TB dtv 2014, 304 S., € 10,90

(Stand März 2021)

Ondaatje_23858_MR.inddEine Seefahrt dreier Kinder Anfang der 1950er Jahre von Ceylon, heute Sri Lanka, über den Golf von Aden und das Rote Meer durch den Suezkanal nach England. Eine Reise aus der Kindheit in der tropischen kolonialen Welt ins kalte Ungewisse des Erwachsenenwerdens. Die drei Jungen, die jeden Tag etwas Verbotenes tun wollen, erforschen nicht nur kreativ die Geheimnisse ihrer Außenseiterkollegen am Katzentisch, sondern ebenso die aller anderen an Bord. Da gibt es von vielen schillernden Persönlichkeiten und abenteuerlichen Geschichten aus vergangenen Welten zu lesen, aber der große Erzähler Ondaatje geht weiter und schreibt auch von dem Leben danach im Exil. Ein wunderbarer Roman, unbedingt lesen. (Stefanie Hetze)

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John Steinbeck: Russische Reise

Mit Fotografien von Robert Capa, Unionsverlag 2013, 364 S.,  TB, € 14,95
(Stand März 2021)

steinbeck-russische-reise-danteperle_dante_connection-buchhandlung-berlin-kreuzbergJohn Steinbeck und Robert Capa reisen 1947 zusammen durch die Sowjetunion. Das Buch entführt in Moskauer Nächte und ländliche Bauernfeste  und offenbart ihre sehr persönliche Sicht der Dinge. Zugleich ist es das Dokument einer Freundschaft zweier außergewöhnlicher Männer. (Stefanie Hetze)

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Miljenko Jergović: Wolga, Wolga

Aus dem Kroatischen von Brigitte Döbert. Schöffling und Co. 2011, 336 S., € 21,95, nur als Print-on-demand als Festbezug bestellbar, Dauer ca 10 – 20 Werktage

(Stand März 2021)

jergovic-wolga-wolga_danteperle_dante_connection-buchhandlung-berlin-kreuzbergDer frühere kroatische Armeefahrer Dzelal Pljevljak ist vom Schicksal gebeutelt. Seine angebetete Tochter wurde Opfer eines Verbrechens und seine Frau beging Selbstmord. Trost findet er im islamischen Glauben und bei einer Familie, die er auf seiner allwöchentlichen Fahrt von Split nach Livno zum Freitagsgebet kennen lernt.  Ein tragischer Verkehrsunfall – zentrales Ereignis dieser in Rückblenden und aus kunstvoll wechselnden Erzählperspektiven erzählten Geschichte – gibt seinem Leben eine radikale Wendung. Jergović erweist sich hier einmal mehr als großartiger Erzähler mit überbordender Phantasie voll bitterer Komik, der die politisch-gesellschaftliche Geschichte des ehemaligen Jugoslawiens und ein individuelles Schicksal auf überzeugende Weise miteinander zu verknüpfen weiss. (Syme Sigmund)

Leseprobe

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Andrzej Stasiuk: Hinter der Blechwand

Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall, Suhrkamp 2014, 349 S., Suhrkamp TB 2012 € 10,-

(Stand März 2021)

stasiuk-hinter-der-blechwand_danteperle_dante_connection-buchhandlung-berlin-kreuzbergWenn ein Roman uns in die östlichen Randzonen Europas führt, dann ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit Andrzej Stasiuks Werk, des großen Kenners dieser uns so nahen und doch so fremden Gegend. Der Ich-Erzähler Pawel lebt in einer der vielen “sterbenden Städte”, aus denen fortzieht, wer es sich leisten kann. Er lebt – selbst am Abgrund des Daseins balancierend – von den Resten der Zivilisation, die sich im Zuge der auch hier um sich greifenden Globalisierung immer mehr auflöst. Zusammen mit Wladek und einem klapperigen LKW verkauft er westliche Second-Hand-Kleidung in den Dörfern und Städten, die noch ärmer, noch heruntergekommener und noch grauer sind als seine Heimatstadt. Stasiuk führt uns ein in die Welt der Lebenskünstler und Verlierer, der Schwarzhändler und Zigeuner. Als die beiden mit Menschenschmugglern in Konflikt geraten, entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden Roadmovie, von dem Pawel, ein Protagonist mit Herz und letzten Idealen, mitgerissen wird. Eine harte Geschichte voller Menschlichkeit, die einen bis zur letzten Seite nicht los lässt, die noch lange nachwirkt. (Syme Sigmund)

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William Grill: Shackletons Reise

Aus dem Englischen von Harald Stadler, Nord Süd Verlag 2015, 80 S., € 19,99, ab 7
(Stand März 2021)

61_grill_shackeltons_reiseWer Abenteuer liebt, ist hier richtig. Dieses Buch handelt vom größten Abenteuer, das man sich vorstellen kann. Ernest Shackleton und seine Mannschaft machen sich am 8. August 1914 daran, den riesigen Kontinent um den Südpol zu durchqueren. Shackleton schrieb dazu: „Die lange Zeit der Vorbereitung war zu Ende, und das Abenteuer lag vor uns“. Was vor ihnen lag, übersteigt alle Vorstellungen, und erst zwei Jahre später kehren Shackleton und seine Mannschaft aus dem ewigen Eis zurück.  Mit Leichtigkeit taucht man in dieses legendäre Abenteuer ein, denn es ist von William Grill hervorragend beschrieben und mit Buntstiften illustriert, und wer Lust hat, kann seine Buntstifte heraus holen, die Illustrationen abzeichnen und erleben, wie schön es ist, mit Buntstiften zu malen und zu zeichnen. Wäre ich heute 10 Jahre alt, ich würde es mir zur nächsten besten Gelegenheit wünschen, und es würde eines meiner Lieblingsbücher werden. Da ich aber älter bin, habe ich es mir einfach gekauft, und es ist schon heute eines meiner Lieblingsbücher. (Hans-Ulrich Pollack – Bibliothekar der Nürtingen Grundschule in Berlin Kreuzberg)

Philip Waechter: Endlich wieder zelten!

Beltz & Gelberg 2015, 29 S., € 13,95, Beltz Minimax 2018, € 6,50, ab 4 Jahren und für alle!
(Stand März 2021)

47_waechter_zeltenFerien! Wie wunderbar und endlich kann es losgehen in den Sommer. Es wird gepackt und hoffentlich nix vergessen, aber natürlich vergisst man immer irgendetwas Wichtiges. Das fällt einem dann kurz vor der Autobahn noch ein – und zurück. Dann wird lange Auto gefahren und endlich, endlich sieht man das Meer. Und jetzt Zelt aufbauen – oje, wie ging das noch mal? Ja, die Nachbarn schnarchen, es gibt zu viele Krabbeltiere, und die Spaghetti sind klebrig. Aber dafür ist es nie nie langweilig! In detailreichen Momentaufnahmen und mit viel Humor erzählt Philip Waechter von den kleinen Fallstricken und dem dennoch großen Glück des Zelturlaubs. Ein wunderbarer Bilderspaß für alle Campingfans – Wiedererkennungseffekt garantiert! (Jana Kühn) Reinblättern!

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Wolfgang Herrndorf: Tschick

TB Rowohlt 2012, 256 S., € 10,-, ab 14
(Stand März 2021)

herndorf-tschick-115x188Die Mutter weg zur Entziehungskur, der Vater, ein Immobilienspekulant, mit der Geliebten auf Geschäftsreise. Das sind Maiks Sommerferien im äußersten Osten Berlins – bis Tschick, der Neue in seiner Klasse, mit einem geklauten Lada auftaucht. Die rasante Fahrt der zwei 14-Jährigen durch verlassene Teile Ostdeutschlands ist grandios erzählt. Man streitet sich fast, wer das Buch als nächster lesen darf!! (Franziska Kramer)

Leseprobe

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