Roman für Kinder mit Bildern von Anke Kuhl, Beltz Verlag 2021,TB-Ausgabe, 208 S., € 8,-, ab 8
(Stand März 2022)
Eigentlich ist Helsin ein fröhliches, gut gelauntes Mädchen, aber manchmal oder eigentlich ziemlich oft überfällt es sie einfach so. Von einem Moment auf den anderen hat sie eine enorme Wut, die mit aller Macht aus ihr herausmuss. Alle aus ihrer Umgebung haben sich darauf eingestellt, ihre Eltern, ihr Freund Tom, ihre Lehrerin, die anderen in der Zwergen-Klasse. Und in genau diese kommt neu der Junge Louis, der auf Helsins ungewöhnlichen Namen Blödes reimt. Das reizt Helsin total, ihr „Spinner“ lässt sie toben und auf Rache sinnen. Was dann geschieht, soll hier nicht verraten werden, nur dass sie es bald selbst nicht mehr unter Kontrolle hat und in einen Taumel aus Schuld, Wut, Ablehnung, Reue und Sympathie gerät. Die Geschichte zwischen ihr, Louis und Tom nimmt dann so rasant und überraschend an Fahrt auf, dass die prägnant zusammenfassenden Kapitelüberschriften der Autorin mit den genial-witzigen Bildern der Illustratorin einen immer wieder Atemholen lassen und gleichzeitig zum sofortigen Weiterlesen animieren! (Stefanie Hetze)
Bei dtv gibt es das Buch ungekürzt gelesen von Eva Mattes!
Blick ins Buch

Ein Gewitter zieht auf. Erst grollt es von Ferne, dann tobt es sich aus, um schließlich abzuziehen. Dies ist großartig gereimt, packend und fantastisch illustriert. Am unteren Bildrand durchlebt ein Kind das Toben des wütenden Ritters mit so viel Leidenschaft, dass man gleich mitmachen möchte. Es gibt auch eine tolle Hörbuchfassung (DAV, € 12,99), da ersetzt mitreißende musikalische Untermalung der Band Rotz ‘n’ Roll Radio die Bilder und es gibt noch zwei weitere Geschichten dazu. (Syme Sigmund)
Wütend ist jeder mal. Und wütend kann man aus den verschiedensten Gründen werden, zum Beispiel aus Enttäuschung, aus verletztem Stolz oder auf sich selbst. So geht es auch den Tieren in diesem ganz besonderen, jedem ans Herz zu legenden Vorlesebuch. Sie sind wütend, oder wollen wissen, wie es ist, wütend zu werden oder wie man es schafft, es nicht mehr zu sein. Da gibt es starke Wut, kleinen Ärger, Zorn, Raserei. Und immer umschwebt die Geschichten auch eine leichte Melancholie, eine Öffnung zur Philosophie, zum Hinterfragen und zur reinen Poesie. Dazu tragen die hervorragende Übersetzung und die wunderbaren Illustrationen ihren Teil bei. Nein, das Buch selbst macht nicht wütend, es macht glücklich. Sehr, sehr glücklich, nachdenklich und auch etwas wehmütig. (Syme Sigmund)