Das Leben der Paula Modersohn-Becker. Aus dem Französischen von Frank Heibert und Patricia Klobusiczky, Secession 2019, 110 S., € 18,-
(Stand März 2021)
Die französische Schriftstellerin und Analytikerin Marie Darrieussecq hat die deutsche Malerin Paula Modersohn-Becker, hierzulande längst eine Ikone, erst spät für sich entdeckt. Schreibend hat sie eine Modersohn-Becker-Ausstellung in Paris, 110 Jahre nach deren letztem Aufenthalt dort, mit vorbereitet. In der Künstlerin, die zwischen dem Dorf Worpswede und der Großstadt Paris pendelte, die sich als erste Frau selbst nackt und schwanger malte, die ihre Arbeit als Künstlerin ins Zentrum ihres sehr kurzen Lebens stellte, hat die Autorin ihr Gegenüber gefunden. Auf knappen, aber durch eine tiefe Recherche verdichteten, intensiven 110 Seiten liest sie deren Briefe, Tagebücher und vor allem ihre Bilder und erzählt den schwierigen Kampf der Malerin um wirkliche Eigenständigkeit als Künstlerin und als Frau. Ein großartiges Kleinod. (Stefanie Hetze)

Die jahrtausendealte Ode eignet sich für stilistische Experimente. Der preisgekrönte Autor des „Kongo“, David van Reybrouck, hat sie für sich entdeckt und wunderbar-konzentrierte Lobeshymnen auf Menschen, Dinge, Momente und Gefühle verfasst. Gewürdigt werden der Mut, das Scheitern, die Brüderlichkeit, Fatma Aydemir, das Wiedersehen, das Trampen, das Nichtfotografieren, der Bierdeckel . . . Allein das Inhaltsverzeichnis feiert das Leben mit all seinen Facetten, umso intensiver und reicher die Lektüre, die durch die extra für jede Ode gezeichnete Bierdeckel und weitere Abbildungen zu einem Gesamtkunstwerk geworden sind. (Stefanie Hetze)
Der Ballettklassiker als großformatiges traumhaftes Bilderbuch, hier mit einem glücklichen Ende. Zum Anschauen und zum Anhören der wichtigsten Schwanensee-Motive mit Hintergrundinformationen zum Ballett und zu Tschaikowsky, die anregen, die Musik ganz anzuhören und es sich anzusehen. Der Clou: Heldin und Held sind dunkelhäutig, auch die übrigen Figuren wie die „Schwäne“ sind sehr vielfältig gezeichnet. Endlich einmal spiegelt eine magisch-schöne Geschichte gleichzeitig die Realitäten. (Stefanie Hetze)
Ein Kompendium dialektalischer Wörter, die aus ganz unterschiedlichen Ecken des deutschen Sprachraums stammen: Von Bayerisch bis Sächsisch, von Kölsch bis Schweizerdeutsch, es gibt so viel zu entdecken! Ein Genuss für alle Sprachinteressierten mit großartigen, witzigen Illustrationen. (Giulia Silvestri)
Per chi è la notte? Il babbo di Francesco conosceva la risposta e non è più tornato dal bosco, lo hanno preso gli streghi, creature spaventose che si aggirano tra gli alberi. È il 1943 e la seconda guerra mondiale sta per entrare nella la sua fase più sanguinosa: in questo contesto Francesco sta diventando grande. Un romanzo di formazione tenero e coraggioso, intriso di elementi onirici e credenze popolari, che a tratti suona come il racconto di un nonno, uno di quelli che hanno visto la guerra. Un debutto imperdibile! (Giulia Silvestri)
In einer Welt mit Spiegelhimmel, über den Zwillingssonnen ziehen, begegnen wir einer vielleicht nicht allzu hübschen Prinzessin, einem still-mutigen Pferdeflüsterer, einem bösen, gefangenen Gott, der die Stunde seiner Rache gekommen sieht und einem altersmüden Drachen. Was das goldene Buch aus der verborgenen Bibliothek, vergrabene Herzen und drei Leute aus dem kleinen Volk mit der Geschichte zu tun haben wird nicht verraten. Ein fesselndes Phantasy-Abenteuer über die Macht von Geschichten – im Guten wie im Bösen. (Syme Sigmund)
Mit diesem Opus Magnum zeichnet der Autor die Geschichte dieses überdimensionierten Gebäudes und der ihrer prominenten Bewohner nach. Als Elitebolschewisten zogen die Funktionäre 1931 in das komfortable Haus ein und gewöhnten sich und ihre Familien schnell an den dort gebotenen spießbürgerlichen Lebenstil. Als es zu den Säuberungen unter Stalin kam, war es für die Regierung ein leichtes, im Gebäudekomplex Verhaftungen und Hinrichtungen durchzuführen. Slezkine verfolgt die Biografien diverser Einzelschicksale, erzählt von ihrem ideologischen Irrglauben und lässt die literarischen Zeugnisse der Zeit einfliessen. Da kann man so richtig eintauchen. (Stefanie Hetze) 
Eine Entdeckung aus dem Jahre 1914! In ihrem charmant-frechen Tagebuch schreibt die 14jährige Protagonistin, ein mit wirklich allen Wassern gewaschener Backfisch aus gutem Haus, von ihren amourösen Spaziergängen und Erlebnissen im Berliner Westen. Zum Glück retten sie ihr Freiheitsdrang und ihre Berliner Schnauze aus manch einer brenzligen Situation mit Malern aus dem Grunewald, Heiratsschwindlern und anderen übergriffigen Herren. Heute ist dieses frühe Sittenbild in all seiner Unmittelbarkeit ein großer Spaß. (Stefanie Hetze)
Die Klassiker-Reihe des Londoner Design Duos MinaLima verführt mit einem neuen Prunkband! Wunderschön mit Goldlack, spielerischen Ausklappseiten und herausnehmbaren Elementen gestaltet, wurden diesmal die beliebtesten dänischen Märchenklassiker, wie Die Schneekönigin, Däumelinchen und viele andere mehr, in einer prächtigen Sonderausgabe zusammengstellt. (Jana Kühn)