Ein Atlas der Kuriositäten, Liebeskind 2012, 125
S.
(Stand März 2021)
Kalifornien ist eine Insel. Wie bitte? Jawohl, zumindest ist dies einer der skurrilen, kartographischen Irrtümer der Geschichte, die in der großformatigen Schönst-Ausgabe “Seltsame Karten” versammelt worden sind. Darüberhinaus schüttelt man den Kopf über wüste Propaganda, verklärt Literarisches und immer wieder wunderbar kunstvoll Gezeichnetes einmal rund um den Globus. Dazu gesellen sich Frank Jacobs kenntnisreiche Erläuterungen, die aufschlussreich vor Augen führen, wie viel mehr da doch gezeigt und bezeugt wird, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Dieses Buch ist leider nicht mehr lieferbar!


Ein 240 Seiten umfassendes Wimmelbuch für Erwachsene über Deutschland und alles was Deutsche machen, haben und sind. Was Sie noch nie darüber wissen wollten, was man eigentlich kennen sollte, aber wofür Sie sich in aller Detailliertheit noch nie interessiert haben, hier wird es derart anschaulich, kurios und unterhaltsam präsentiert, dass Sie dieses Bilderbuch immer wieder gerne zur Hand nehmen werden. Ein statistischer Hochgenuss!
1941 eröffnete die exzentrische Avantgarde-künstlerin Valeska Gert, die im Berlin der 20er und 30er Jahre mit ihren schonungslosen Tanzstücken Furore gemacht hatte, aus dem Nichts heraus im New Yorker Greenwich Village ein Kabarett. Wie sie als Emigrantin „The Beggar Bar“ trotz massiver Behinderungen zu einem Treffpunkt der Bohème macht, ist ungemein unterhaltsam zu lesen. Ihre grandiosen Erinnerungen sind nach über 50 Jahren endlich wieder erhältlich.
Der Titel „Auf See“ trifft absolut den Charakter dieses Buchs, das sich nicht einordnen lässt und wie die Dünung sich schaukelnd zwischen dem Tagebuch einer Segelreise vor der französischen Mittelmeerküste und den Reflexionen eines misanthropischen Individualisten hin und her bewegt und die Leser mitnimmt in einen Wechsel von Glück und Schönheit, von Sturm und Einsamkeit. Es ist ein einmalig schön gemachtes Buch, das einem Freude bereitet, es anzufassen, es aufzuschlagen und sich darauf einzulassen. (Stefanie Hetze)
Reportagen von den Kriegsschauplätzen des 20. Jahrhunderts – vom Spanischen Bürgerkrieg über den Zweiten Weltkrieg bis zu den Kriegen in Vietnam und Nicaragua. Immer in nächster Nähe des Geschehens richtet Gellhorn ihr Augenmerk vor allem auf die Unmenschlichkeit des Krieges und die Leiden der Zivilbevölkerung und hält ihre radikal subjektiven, doch auf besten Informationen fußenden Eindrücke in einer nüchternen, mit klugem Witz getränkten, gut lesbaren Sprache fest.
Ein Kreuzfahrtschiff, ein Mann und eine Frau auf Verlobungsreise, ironisch-distanzierte Beobachtungen über die Mitreisenden und Kreuzfahrten im Allgemeinen… Doch was zunächst so einfach scheint ist es ganz und gar nicht. Elisabeth und Derek sind nur auf den ersten Blick ein glückliches Paar und der seltsame Fremde ist vielleicht doch gar nicht so fremd – zumindest nicht für Elisabeth. Kennedy spielt geschickt mit der Wirklichkeit, lenkt den Leser auf falsche Fährten, enthüllt durch Rückblicke eine Liebe, die die Liebenden verstört und von der sie doch nicht lassen können und das mit einer sprachlichen Eleganz, die durch ihre unerwarteten Bilder überrascht und begeistert. (Syme Sigmund)
Dieser herrliche Roman liest sich wie eine bombastisch bunte Bollywood-Komödie. In den „Hauptrollen“ Ravan und Eddie, zwei reichlich naive, aber sehr talentierte junge Musiker, die denselben Traum haben, Schauspieler zu werden. Sie jagen dem Erfolg hinterher, doch der ist immer schneller. Selbst Statist zu werden stellt sich als Herausforderung heraus. Das Leben schlägt ihnen in immer tragikomischeren Wendungen stets ein Schnippchen. Und als Leser folgt man den beiden Helden dabei mitfiebernd in jeden Fettnapf, in jede Katastrophe und rappelt sich stolpernd mit ihnen wieder heraus – ein großer Lesespaß mitten aus dem Herzen von Bombay. (Jana Kühn)
Manhattan, einige Jahre nach 9/11. Julius, ein gebildeter junger Psychiater nigerianisch-deutscher Herkunft, läuft in jeder freien Minute durch die pulsierenden Straßen New Yorks. Er lässt sich kreuz und quer treiben, beobachtet, betrachtet, kommt an allen möglichen Orten mit den unterschiedlichsten Bewohnern der Metropole in Kontakt, debattiert und philosophiert mit ihnen. Ihre Geschichten und Wahrnehmung verzahnt er mit seinen eigenen Erfahrungen als schwarzer Einwanderer in den USA, mit seiner Kindheit in Nigeria, seinen Lektüren, seiner Vorliebe für klassische Musik.