Carlsen 2011, € 12,90; TB 2014, 336 S., € 7,99, ab 10
(Stand Nobember 2022)
Ein fantastisches drittes – und leider auch letztes* – Abenteuer von Rico und Oskar. Diesmal geht es an die Ostsee, denn der vom inzwischen verstorbenen Fitzke geerbte Kalbstein ist verschwunden. Hervorragend, wie Andreas Steinhöfel es schafft, in die spannende Handlung ernste Themen wie Depression und Einsamkeit kindgerecht und ohne belehrend zu wirken zu vermitteln. Gleichzeitig bleibt vor lauter Lachen kein Auge trocken. Eine Meisterleistung. Kongenial illustriert von Peter Schössow.
*Anmerkung von 2021: Zum Glück hat Andreas Steinhöfel seinen Vorsatz gebrochen und noch zwei weitere Rico und Oskar-Geschichten veröffentlicht!

Miks Leben in einem Vorort von Stockholm ist alles andere als idyllisch: seine Mutter ist tot, sein Vater trinkt und der große Bruder – der einzige, der ihm etwas familiäre Wärme schenkt – ist auf dem besten Weg zum Kleinkrimminellen. Der 12-jährige Mik versucht nach außen die Fassade einer halbwegs heilen Familie aufrecht zu erhalten, bis das Jugendamt auf ihn aufmerksam wird. Mik läuft davon und schlägt sich zu seiner Tante im Norden von Schweden durch, wo er Geborgenheit und Freunde findet. Als die Sozialarbeiter ihn auch dort abholen wollen, um ihn “wie gesetzlich vorgesehen” in einer Pflegefamilie unterzubringen, muss Mik kämpfen – zum Glück steht das ganze Dorf hinter ihm. Ein realistisches und trotz allem humorvolles, herrvorragend geschriebenes Jugendbuch vom Alltag eines Jungen am Rande der Gesellschaft. (Syme Sigmund)
Galshan verbringt den Sommer bei ihrem Grossvater Baytar in der mongolischen Steppe. Durch eine ungewöhnliche Hitzewelle wird diese mehr und mehr zur Wüste. Galshans Onkel will auf der Suche nach Wasser in den Norden ziehen. Galsham begleitet ihn, um für die amerikanische Journalistin Sofia zu dolmetschen und sich um eine hochschwangere Stute zu kümmern. Durch einen lebensgefährlichen Sandsturm wird Galshan von den anderen getrennt …. Dieser dritte Band einer zum Teil preisgekrönten Trilogie, der jedoch durchaus unabhängig von den Vorbänden gelesen werden kann, ist nicht nur ein spannender Abenteuerroman sondern vermittelt auch einen Einblick in eine uns fremde Kultur, verdeutlicht die schwerwiegenden Folgen des Klimawandels in uns fernen Gegenden der Erde und ist – nicht zuletzt – ein unkitschiges Muss für alle Pferdeliebhaber(innen). (Syme Sigmund)
Die Seeräuber der “Wüsten Walli” bergen in einer stürmischen Nacht ein Baby in einer Waschbalje aus dem Meer, taufen es Moses und entdecken gleich darauf, dass es eigentlich ein Mädchen ist. Dieses wächst nun liebevoll von all den rauhen Gesellen versorgt auf dem Schiff auf, bis der Erzrivale von Käptn Klaas, Olle Holzbein, das Kind entführt und unbedingt als Lösegeld den “blutroten Blutrubin des Verderbens” verlangt … Herrliche Charaktere, Witz, Spannung, und Charme vereinen sich hier zu einem wunderbaren Sprach- und Vorlesevergnügen. Da können auch die Eltern kaum erwarten, dass es wieder Abend wird – Zeit für Seeräuber-Moses – und die Rahen brassen! (Syme Sigmund)
Bos Vater hat gerade die Helden-Prüfung bestanden, da sind alle Drachen Kataniens plötzlich verschwunden. Wie soll er seinen Beruf ausüben, wenn es keine Drachen mehr gibt? Und was soll aus seiner Rüstung werden? Da wird mitten in der Nacht die leere Rüstung plötzlich lebendig, erzählt vom Wilden Land und nimmt Bo mit auf Drachensuche. In herrlich phantasievoller Sprache erzählt und wunderschön illustriert. Ein ganz besonderes Fantasie-Buch der Extraklasse. (Syme Sigmund)
Cowboy Klaus lebt zusammen mit seinem Schwein Lisa auf der Farm “Kleines Glück” im Wilden Westen. Wenn er zum Einkaufen in die Stadt will, muss er jedes Mal seinen Taucheranzug anziehen, denn rund um die Farm wächst ein riesengroßer Kaktuswald. Und das pupsende Pony, das plötzlich mitten in seinem Maisbeet steht, stinkt ganz schön. Andererseits braucht ein richtiger Cowboy natürlich ein Pferd – aber wie reitet man bloß darauf?! Zwei Wildwestabenteuer, eine wundervoll schräge Welt und ein antiheldenhafter Cowboy, wobei Klischees vom Leben im Wilden Westen herrlich verdreht werden. Zudem als Erstlesebuch bestens geeignet: Gut lesbare Schrift, überschaubare Textmenge und so lustige Geschichten, dass sie zum Weiterlesen animieren. (Syme Sigmund)