Mit Bildern von Peter Schössow. Carlsen Verlag 2017, 272 S., € 16,-, ab 10
(Stand März 2021)
Bei heftigstem Schneesturm schlittern Rico und Oskar am 24.12. zu Karstadt, um im letzten Moment Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Rico kauft etwas für das Baby, das noch im Bauch seiner Mutter schwimmt und Oskar heimlich Damenunterwäsche. Was ist denn mit Oskar los, der seinem Freund alles Mögliche verschweigt und dessen Keller mit einer Wolldecke zugehängt ist? Aber auch Rico geht schon seit dem Sommer eigene Wege und hat eine Clique neuer Freundinnen und Freunde aufgetan, die sich in einem verlassenen Hinterhof in der Urbanstraße (schön wär’s!) treffen. Was alles passiert, wird hier nicht verraten. Andreas Steinhöfel hat wieder gezaubert und eine tolle Freundschaftsgeschichte voll des prallen Kinderlebens in Berlin-Kreuzberg in seinem unnachahmlichen Sound geschaffen. Peter Schössows liebevoll-feine Illustrationen setzen dann noch eins drauf. (Stefanie Hetze) Leseprobe

Hurra, endlich ein neuer Roman mit Rico & Oskar!
Darauf freuen wir uns wie auf Weihnachten und um genau diese Jahresendveranstaltung geht es im vierten Coup um die beiden Jungs aus der Dieffe. Dabei heißt es: volles Programm und nichts läuft nach Plan! Die Bäume sind zwar geschmückt, aber wer mit wem feiert, wird noch einmal kräftig durchgemischt. Und warum verschwindet ständig so viel Essen – füttert Oskar da etwa noch jemanden mit durch? Als nun auch noch ein Schneesturm über Berlin hereinbricht und niemand mehr raus kann, ist das Chaos perfekt. Und keiner ahnt, dass auf Rico und Oskar nicht nur eine, sondern gleich zwei große Überraschungen warten.

Kreuzberg liest und liest – am Samstag, den 20. Mai wird sich der Kiez rund um die Oranienstraße wieder verwandeln in einen magischen Raum für Worte, Stimmen, Gedanken, Texte.
Anna Woltz erzählt in „Gips“ in aller Direktheit und mit viel Feingefühl von der 12jährigen Fitz, deren Eltern sich gerade getrennt haben. Ab jetzt soll sie zusammen mit ihrer kleinen Schwester Bente und einer Hin- und Hertasche zwischen zweimal Zuhause pendeln und sogar noch Verständnis für diese neue Situation zeigen. Fitz zerspringt fast vor Unglauben, Wut und Verzweiflung darüber. Ein Fahrradunfall bringt die geschiedene Familie im städtischen Krankenhaus erneut zusammen, und Fitz wünschte, so eine kaputte Liebe könnte man für ein paar Wochen in heilenden Gips legen. Alles wieder gut? Leider nein. Aber das Krankenhaus scheint dennoch ein verheißungsvoller Ort der Liebe und des Verliebens zu sein, fast wie in den Fernsehserien – und sogar für Fitz. Mit ihrem Vorgängerbuch „Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess“ sorgte Anna Woltz auch in Deutschland schon für viel Furore und wurde dafür u.a. mit dem Luchs Juli 2015 und dem Lesekompass 2016 ausgezeichnet. Ähnliches möchte ich schon jetzt für ihren neuen Roman vorhersagen. (Jana Kühn)
Kalle hat als Belohnung für das geschaffte Seepferdchen ein eigenes Boot mit Elektromotor bekommen. Hurra, da will er zusammen mit Hund Max und Meerschwein Hektor doch gleich mal losfahren. Er weiß ja bestens, wie man ein Boot lenkt und an- und ablegt, dass auf dem Wasser rechts gefahren wird und Brücken Ampeln haben. Da kann er doch gleich aus dem Wassergraben vor dem Haus bis zum großen Fluss fahren und – warum eigentlich nicht – diesen gleich überqueren. Das ist spannend, wie in die große weite Welt zu gehen. Und wie zu erwarten, erlebt er viel auf seiner Fahrt … Kalle traut sich viel zu und meistert schwierige Situationen, wie die große Welle, die das Boot fast zum Kentern bringt, mit Geschick und Bedacht. Da fällt ihm gar nicht sonderlich auf, dass plötzlich ein Hubschrauber über ihm kreist und dann taucht auch noch ein Polizeiboot auf. Ein kurzweiliges und sehr liebevoll illustriertes Plädoyer dafür, Kindern mehr zuzutrauen! (Syme Sigmund)
Max liebt seinen Großvater. Über alles. Doch den plagt das große Vergessen – denn er ist demenzkrank und lebt in einem Pflegeheim. Max hat Sehnsucht, nach dem wie es einmal war. Und er macht sich Sorgen, wie es einmal sein könnte, wenn Großvater sogar vergisst, dass es Max gibt und wie lieb er ihn hat. Eines Tages hält er Sehnsucht und Sorgen nicht mehr aus und beschließt, seinen Großvater zu entführen. Die beiden hauen ab und Fräulein Schneider kommt mit. Das Ziel ist ein magischer Ort: Blumental. Andreas Steinhöfel erzählt mit warmherzigem Humor und in poetischen Sprachbildern vom Alt- und Jungsein, von einer besonderen Beziehung, vom Abschiednehmen und von Erinnerungen, die trotz allem Festhalten manchmal entgleiten. Mit den Buntstiftbilderwelten von Nele Palmtag und 12 Klassikstücken von Bizet und Prokofiew, gespielt vom SWR-Sinfonieorchester, wird dieses Hör-Buch zum audiovisuellen Rund-um-Vergnügen – einfühlsam und anrührend auf allen Ebenen. (Jana Kühn)
Die Geschwister Sulafa und Adham leben mit ihrer Familie in den palästinensischen Gebieten, wahrscheinlich im Westjordanland. Das alte Haus der Familie befindet sich von den israelischen Sperranlagen abgetrennt, hinter einer hohen grauen Mauer. Die ganze Familie sehnt sich nach dem verlassenen Zuhause. Sulafa vermisst besonders den Familiengarten mit seinen Orangenbäumen und den süßen Früchten. Adham beschließt seiner Schwester Orangen aus dem Garten zu holen. Sulafa, die nicht gut laufen kann, begleitet ihren Bruder auf seinem Weg in Gedanken und mit ihren Gedichten. Eine poetische Geschichte, der es gelingt, kindgrecht und phantasievoll von den alltäglichen Widrigkeiten in den palästinensichen Gebieten zu erzählen. (Jana Kühn)
Ein Junge steigt in ein Ruderboot. Er möchte “rüber, auf die andere Seite”. Das Boot gehört einem Bären (mit Kapitänsmütze). Der Bär gibt sich selbstsicher, kocht Tee zur Teezeit, hat ausreichend Proviant dabei, spielt Ukulele und wird beim Rudern nie müde. Doch es kommt kein Land in Sicht. Sie spielen „Ich sehe was, was Du nicht siehst.“ Sie angeln. Außerdem sind beteiligt: ein Sturm, ein Seeungeheuer, ein Comic, ein Geisterschiff, eine blaue Landkarte mit Teetassenfleck sowie ein Killersandwich. Mehr wird nicht verraten.
Lucy ist Hals über Kopf in die Bilder des unbekannten Graffiti-Künstlers Shadow verliebt und möchte ihn unbedingt kennen lernen. Als sie eines Nachts mit Ed beschließt ihn und seinen Freund Poet zu suchen, lernen die beiden sich besser kennen. Doch was sie nicht erfährt ist, dass auch Ed ein Geheimnis hat. Wer er wirklich ist, erfährst du in diesem Buch. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt und ist sehr spannend geschrieben. (Rezension von Anna Nasoetion, 13 Jahre)