Übersetzt von Christian Enzensberger, illustriert von Floor Rieder, Gerstenberg 2015, 384 S., € 28,- ab 5 und für alle
(Stand März 2021)
Man mag es kaum glauben, doch es sind tatsächlich schon 150 Jahre vergangen seit der erstmaligen Veröffentlichung von “Alice im Wunderland”. Lewis Carrolls Phantasie und Sprachwitz haben bis heute nichts an Charme verloren und es ist nach wie vor ein großer Spaß, die Geschichte (vor) zu lesen. Im Jubiläumsjahr ist nun eine opulente Neuausgabe erschienen. Der Halbleinenband enthält auch den zweiten Teil der Geschichte “Alice hinter den Spiegeln”. Die Prachtausgabe wird Bibliophile wie Illustrationsfans gleichermaßen begeistern. Große Illustrationskunst, die dem berühmten Klassiker mehr als gerecht wird!

Max liebt seinen Großvater. Über alles. Doch den plagt das große Vergessen – denn er ist demenzkrank und lebt in einem Pflegeheim. Max hat Sehnsucht, nach dem wie es einmal war. Und er macht sich Sorgen, wie es einmal sein könnte, wenn Großvater sogar vergisst, dass es Max gibt und wie lieb er ihn hat. Eines Tages hält er Sehnsucht und Sorgen nicht mehr aus und beschließt, seinen Großvater zu entführen. Die beiden hauen ab und Fräulein Schneider kommt mit. Das Ziel ist ein magischer Ort: Blumental. Andreas Steinhöfel erzählt mit warmherzigem Humor und in poetischen Sprachbildern vom Alt- und Jungsein, von einer besonderen Beziehung, vom Abschiednehmen und von Erinnerungen, die trotz allem Festhalten manchmal entgleiten. Mit den Buntstiftbilderwelten von Nele Palmtag und 12 Klassikstücken von Bizet und Prokofiew, gespielt vom SWR-Sinfonieorchester, wird dieses Hör-Buch zum audiovisuellen Rund-um-Vergnügen – einfühlsam und anrührend auf allen Ebenen. (Jana Kühn)
Kaspar lebt bei seinem Opa, und Opa hat nicht viel Geld. Als der Motor seines Boots den Geist aufgibt, kommt ihm der Wettbewerb der Lokalzeitung, bei dem mit dem größten Hecht ein neuer Außenborder zu gewinnen ist, gerade recht. Aber darf man in der Not einen gekauften Hecht für seinen eigenen Fang ausgeben? Und was, wenn dein größter Konkurrent das auch tut, und der hat schon drei Motoren in der Garage? Kaspars Freundin Lina sagt, dem dürfte man sogar einen Motor klauen. Lina ist älter und will Polizistin werden. Die wird das schon wissen. Gut und böse, erlaubt und verboten – es ist gar nicht so leicht, hier zu einem Urteil zu gelangen. Engström verlangt viel von seinen jungen Lesern, aber er traut ihnen auch viel zu, und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger und wunderbar vielschichtig, turbulent und voller Witz. Und da ist es einmal ganz sicher, dass er hier vollkommen richtig liegt. (Syme Sigmund)
Der Bär ist ein überaus gutmütiger Zeitgenosse. Einer zum Liebhaben, der niemandem auch nur das kleinste Krümel Böses will. Ganz im Gegenteil! Nur ist gut gemeint eben nicht immer gut. Nochzumal wenn man so ein großer tapsig tolpatschig ungeschickter Kerl ist wie der Bär. Doch damit soll nun Schluss sein, denn der Bär lernt den Einsiedler kennen, der nur auf einen gut erzogenen, freundlichen und gelehrigen Schüler gewartet hat. Könnte also passen mit den beiden. Tut es aber überhaupt nicht, weil sie verschiedener kaum sein könnten. Tut es dann aber doch, weil sich beide auf einander einlassen und den anderen einfach nehmen, wie er ist. Und so lernt der Bär von seinem geduldigen Privatlehrer so großartige Sachen wie Bootfahren, Mauerwerkausbesserungsarbeiten, Leibesübungen und gemeinnützige Aktivitäten. Dabei geht vieles schief und wird trotzdem ganz wunderbar. Das alles ist von John Yeoman zum Piepen komisch erzählt und von Quentin Blake in wenigen Strichen köstlich illustriert. Ein (Vor)Lesespaß für alle ab 6 Jahren und sowieso die ganze Familie! (Jana Kühn)
Wütend ist jeder mal. Und wütend kann man aus den verschiedensten Gründen werden, zum Beispiel aus Enttäuschung, aus verletztem Stolz oder auf sich selbst. So geht es auch den Tieren in diesem ganz besonderen, jedem ans Herz zu legenden Vorlesebuch. Sie sind wütend, oder wollen wissen, wie es ist, wütend zu werden oder wie man es schafft, es nicht mehr zu sein. Da gibt es starke Wut, kleinen Ärger, Zorn, Raserei. Und immer umschwebt die Geschichten auch eine leichte Melancholie, eine Öffnung zur Philosophie, zum Hinterfragen und zur reinen Poesie. Dazu tragen die hervorragende Übersetzung und die wunderbaren Illustrationen ihren Teil bei. Nein, das Buch selbst macht nicht wütend, es macht glücklich. Sehr, sehr glücklich, nachdenklich und auch etwas wehmütig. (Syme Sigmund)
Opa wohnt in einem kleinen Haus inmitten von Weideland. Besuche bei Opa sind wunderbar und voller Überraschungen. Man kann im Stall bei der Schweinedame Oma schlafen, damit die sich nicht alleine fühlt, einen Aprilscherz-Wettkampf austragen, auf Schatzsuche gehen oder versuchen, sich in ein Nashorn zu verwandeln. Und immer sind alle Zutaten für Pfannkuchen im Haus. Marjolijn Hof, die in den Niederlanden schon mit vielen wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, erzählt zwölf kleine Geschichten – alle ein bisschen verrückt, ein bisschen nachdenklich und immer voller Witz und Humor. Ein wunderbares Buch zum Vorlesen oder zum ersten Selberlesen. (Syme Sigmund)
Die Geschwister Sulafa und Adham leben mit ihrer Familie in den palästinensischen Gebieten, wahrscheinlich im Westjordanland. Das alte Haus der Familie befindet sich von den israelischen Sperranlagen abgetrennt, hinter einer hohen grauen Mauer. Die ganze Familie sehnt sich nach dem verlassenen Zuhause. Sulafa vermisst besonders den Familiengarten mit seinen Orangenbäumen und den süßen Früchten. Adham beschließt seiner Schwester Orangen aus dem Garten zu holen. Sulafa, die nicht gut laufen kann, begleitet ihren Bruder auf seinem Weg in Gedanken und mit ihren Gedichten. Eine poetische Geschichte, der es gelingt, kindgrecht und phantasievoll von den alltäglichen Widrigkeiten in den palästinensichen Gebieten zu erzählen. (Jana Kühn)
Dunne, das Schulmädchen, ist eine echte Lebenskünstlerin. Sie sieht immer das Positive und sucht das Glück. So hält sie den Platz neben sich frei für ihre allerbeste Freundin Ella Frida, die wegziehen musste, aber, davon ist Dunne überzeugt, sicher zurückkommen wird. Gerade jetzt bräuchte Dunne ihre Hilfe, da sie gewaltig Ärger kriegt, als sie sich gegen zwei Mädchen wehrt, die sie kneifen und zwicken…
Rosie zieht mit ihrer Mutter in ein Hochhaus am anderen Ende der Stadt. Angst hat sie, keine Freunde zu finden, grau und trübe erscheint ihr alles hier. Doch dann findet sie nicht nur einen tollen Freund, mit dem sie gleich ein spannendes Abenteuer erlebt, das sie ihre neue Welt wortwörtlich aus einer anderen Perspektive betrachten lässt, sondern auch eine ganz besondere Freundin. Michael de Cock erzählt wunderbar einfühlsam vom Kindsein in einer großen Stadt, von Freundschaft, Träumen, grimmigen Hausmeistern und einem Hund, der eigentlich ein alter Kater ist. Illustriert wurde die Geschichte voller Leichtigkeit von Judith Vanistendael, einer mehrfach ausgezeichneten Comic-Künstlerin. (Syme Sigmund)
Ein Junge steigt in ein Ruderboot. Er möchte “rüber, auf die andere Seite”. Das Boot gehört einem Bären (mit Kapitänsmütze). Der Bär gibt sich selbstsicher, kocht Tee zur Teezeit, hat ausreichend Proviant dabei, spielt Ukulele und wird beim Rudern nie müde. Doch es kommt kein Land in Sicht. Sie spielen „Ich sehe was, was Du nicht siehst.“ Sie angeln. Außerdem sind beteiligt: ein Sturm, ein Seeungeheuer, ein Comic, ein Geisterschiff, eine blaue Landkarte mit Teetassenfleck sowie ein Killersandwich. Mehr wird nicht verraten.