Gabriele Tergit: Käsebier erobert den Kurfürstendamm

Mit einem Nachwort von Nicole Henneberg. Schöffling & Co. 2016, 400 S., 24,95 €, btb TB 2017, € 11,-
(Stand April 2021)

8_tergit_kaesebier1931 veröffentlichte die Gerichtsreporterin und Feuilletonjournalistin Gabriele Tergit erstmals bei Rowohlt ihren Roman “Käsebier erobert den Kurfürstendamm”, der damals ein riesiger Erfolg, von den Nationalsozialisten verboten und erst 1977 von dem Publizisten Jens Brüning in Deutschland wiederentdeckt und veröffentlicht wurde. Was die Autorin am besten kannte, eine Berliner Zeitungsredaktion mit ihrem Personal aus Journalisten und Setzern, aus Zuträgern, Schwätzern und Machern, löst das Geschehen aus. Der Volkssänger Käsebier wird in einem proletarischen Lokal an der Hasenheide entdeckt und systematisch zu einer Erfolgsfigur für die besseren Kreise aufgebaut. All die Marketingmaßnahmen, der schnelle Aufstieg des Sängers, an den sich korrupte Spekulanten und Immobilienhaie hängen, und der unvermeidliche Fall und Zusammenbruch erinnern an heutige Flops und Skandale…  Was den Roman aber heute so lesenswert macht, ist die Unmittelbarkeit von Tergits knapper direkter Sprache, da entsteht hautnah die Stimmungslage im Berlin am Ende der Weimarer Republik. (Stefanie Hetze)

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