Mit Illustrationen von Nele Palmtag und mit Audio-CD, Carlsen 2015, 80 S., €16,99, ab 8
(Stand März 2021)
Max liebt seinen Großvater. Über alles. Doch den plagt das große Vergessen – denn er ist demenzkrank und lebt in einem Pflegeheim. Max hat Sehnsucht, nach dem wie es einmal war. Und er macht sich Sorgen, wie es einmal sein könnte, wenn Großvater sogar vergisst, dass es Max gibt und wie lieb er ihn hat. Eines Tages hält er Sehnsucht und Sorgen nicht mehr aus und beschließt, seinen Großvater zu entführen. Die beiden hauen ab und Fräulein Schneider kommt mit. Das Ziel ist ein magischer Ort: Blumental. Andreas Steinhöfel erzählt mit warmherzigem Humor und in poetischen Sprachbildern vom Alt- und Jungsein, von einer besonderen Beziehung, vom Abschiednehmen und von Erinnerungen, die trotz allem Festhalten manchmal entgleiten. Mit den Buntstiftbilderwelten von Nele Palmtag und 12 Klassikstücken von Bizet und Prokofiew, gespielt vom SWR-Sinfonieorchester, wird dieses Hör-Buch zum audiovisuellen Rund-um-Vergnügen – einfühlsam und anrührend auf allen Ebenen. (Jana Kühn)

Der Bär ist ein überaus gutmütiger Zeitgenosse. Einer zum Liebhaben, der niemandem auch nur das kleinste Krümel Böses will. Ganz im Gegenteil! Nur ist gut gemeint eben nicht immer gut. Nochzumal wenn man so ein großer tapsig tolpatschig ungeschickter Kerl ist wie der Bär. Doch damit soll nun Schluss sein, denn der Bär lernt den Einsiedler kennen, der nur auf einen gut erzogenen, freundlichen und gelehrigen Schüler gewartet hat. Könnte also passen mit den beiden. Tut es aber überhaupt nicht, weil sie verschiedener kaum sein könnten. Tut es dann aber doch, weil sich beide auf einander einlassen und den anderen einfach nehmen, wie er ist. Und so lernt der Bär von seinem geduldigen Privatlehrer so großartige Sachen wie Bootfahren, Mauerwerkausbesserungsarbeiten, Leibesübungen und gemeinnützige Aktivitäten. Dabei geht vieles schief und wird trotzdem ganz wunderbar. Das alles ist von John Yeoman zum Piepen komisch erzählt und von Quentin Blake in wenigen Strichen köstlich illustriert. Ein (Vor)Lesespaß für alle ab 6 Jahren und sowieso die ganze Familie! (Jana Kühn)
Wütend ist jeder mal. Und wütend kann man aus den verschiedensten Gründen werden, zum Beispiel aus Enttäuschung, aus verletztem Stolz oder auf sich selbst. So geht es auch den Tieren in diesem ganz besonderen, jedem ans Herz zu legenden Vorlesebuch. Sie sind wütend, oder wollen wissen, wie es ist, wütend zu werden oder wie man es schafft, es nicht mehr zu sein. Da gibt es starke Wut, kleinen Ärger, Zorn, Raserei. Und immer umschwebt die Geschichten auch eine leichte Melancholie, eine Öffnung zur Philosophie, zum Hinterfragen und zur reinen Poesie. Dazu tragen die hervorragende Übersetzung und die wunderbaren Illustrationen ihren Teil bei. Nein, das Buch selbst macht nicht wütend, es macht glücklich. Sehr, sehr glücklich, nachdenklich und auch etwas wehmütig. (Syme Sigmund)
Opa wohnt in einem kleinen Haus inmitten von Weideland. Besuche bei Opa sind wunderbar und voller Überraschungen. Man kann im Stall bei der Schweinedame Oma schlafen, damit die sich nicht alleine fühlt, einen Aprilscherz-Wettkampf austragen, auf Schatzsuche gehen oder versuchen, sich in ein Nashorn zu verwandeln. Und immer sind alle Zutaten für Pfannkuchen im Haus. Marjolijn Hof, die in den Niederlanden schon mit vielen wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, erzählt zwölf kleine Geschichten – alle ein bisschen verrückt, ein bisschen nachdenklich und immer voller Witz und Humor. Ein wunderbares Buch zum Vorlesen oder zum ersten Selberlesen. (Syme Sigmund)
Hedvig ist glücklich. Das neue Mädchen in ihrer Klasse ist schön wie eine Prinzessin und will anscheinend gerne ihre Freundin sein. Als sich herausstellt, dass die neue Olle heißt und ein Junge ist, ist Hedvig erst mal ganz schön sauer – und zwar auf Olle, der gar nicht weiß, was plötzlich in sie gefahren ist. Wie die beiden doch noch Freunde werden und was Schnürsenkel, gepunktete Haarbänder und der neue Vertretungslehrer damit zu tun haben, erzählt Frida Nilsson ganz ohne erhobenen Zeigefinger, voller Humor und mit viel Verständnis für den Eigensinn, die Spontanität und die Meinung der Kinder dazu, was für sie Gerechtigkeit ist.
Dunne, das Schulmädchen, ist eine echte Lebenskünstlerin. Sie sieht immer das Positive und sucht das Glück. So hält sie den Platz neben sich frei für ihre allerbeste Freundin Ella Frida, die wegziehen musste, aber, davon ist Dunne überzeugt, sicher zurückkommen wird. Gerade jetzt bräuchte Dunne ihre Hilfe, da sie gewaltig Ärger kriegt, als sie sich gegen zwei Mädchen wehrt, die sie kneifen und zwicken…
Rosie zieht mit ihrer Mutter in ein Hochhaus am anderen Ende der Stadt. Angst hat sie, keine Freunde zu finden, grau und trübe erscheint ihr alles hier. Doch dann findet sie nicht nur einen tollen Freund, mit dem sie gleich ein spannendes Abenteuer erlebt, das sie ihre neue Welt wortwörtlich aus einer anderen Perspektive betrachten lässt, sondern auch eine ganz besondere Freundin. Michael de Cock erzählt wunderbar einfühlsam vom Kindsein in einer großen Stadt, von Freundschaft, Träumen, grimmigen Hausmeistern und einem Hund, der eigentlich ein alter Kater ist. Illustriert wurde die Geschichte voller Leichtigkeit von Judith Vanistendael, einer mehrfach ausgezeichneten Comic-Künstlerin. (Syme Sigmund)