Aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben, dtv 2013, 352 S., € 18,-, tb dtv 2014, € 10,90
(Stand März 2021)
William Stoner, Sohn armer Farmer, entdeckt an der Universität seine Leidenschaft für Literatur und wird schließlich Professor. Sein Leben bleibt melancholisch geprägt von seiner Nicht-Zugehörigkeit zu den etablierten gebildeten Schichten und der “besseren” Gesellschaft. Er hat kaum Freunde, von seiner bäuerlichen Herkunft entfremdet er sich immer mehr, seine Frau entpuppt sich als eiskalt und neurotisch bis zur Bösartigkeit, seine über alles geliebte Tochter entgleitet ihm und der Streit mit einem Kollegen führt zu einem Bruch in seiner beruflichen Karriere. Eine Liebesaffäre bringt großes Glück, scheitert jedoch an der moralistischen Gesellschaft. Und doch findet Stoner am Ende seines Lebens zu innerer Ruhe, die ihn sein Leben akzeptieren lässt.
Sprachlich brillant erzählt und von Anfang bis Ende stimmig, war der 1965 publizierte Roman lange vergessen und wurde 2007 zu Recht als „ernsthafter, wunderschöner und berührender“ großer Klassiker der amerikanischen Literatur wiederentdeckt. (Syme Sigmund)