Annette Pehnt: Chronik der Nähe

TB Piper 2013, 124 S., € 8,99

pehnt-chronik-der-naehe_danteperle_dante_connection-buchhandlung-berlin-kreuzbergAnnette Pehnt erzählt von der problematischen Beziehung, die Großmutter, Mutter und Tochter einer Familie zueinander entwickelt haben. Sie belauern und umarmen sich, fühlen sich erdrückt, drohen mit Liebesentzug und rächen sich an der nächsten Generation.
Am Sterbebett ihrer Mutter blickt die jüngste der drei Frauen auf das komplizierte Verhältnis zu dieser zurück, die ihr die Mühen ihres Mutterdaseins immer vorgehalten hat. Gleichzeitig erfährt der Leser in Rückblenden Ereignisse aus der Kindheit der Mutter, der vor allem die Abwesenheit und Kälte ihrer eigenen Mutter – also der Großmutter – im Gedächtnis geblieben ist. Die beiden älteren Frauen sind von Krieg und Nachkriegszeit gezeichnet, emotional verhärtet und nicht fähig, ihren Töchtern Wärme, Anerkennung und Zuwendung zu schenken. Dem Leser enthüllt sich ein berührendes psychologisches Kammerspiel, das die Auswirkungen der Erfahrungen in Kindheit und Jugend auf die nachfolgende Generation in einer klaren und doch poetischen Sprache durchleuchtet und bloßlegt. (Syme Sigmund)

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