Stickerbuch mit über 190 Stickern, Usborne 2022, € 6,95, ab 3
Mit diesem leuchtend bunten Stickerbuch schon für die Jüngsten können Kinder immer wieder Tagesabläufe aus ihrem Alltag durchspielen, Zuhause, in der Kita und im Park. Mit den einzelnen Bildelementen können sie vertraute Situationen neu gestalten und die verschiedensten Möglichkeiten und Kombinationen ausprobieren. Schön ist, dass sich hier viele Väter um ihre Kinder kümmern, es männliche Erzieher gibt und die beiden Identifikationsfiguren ganz selbstverständlich dunkelhäutig sind.

Dieses Pappbuch, das sich definitiv an die Allerjüngsten richtet, zeigt Porträtfotos von ganz unterschiedlichen Babys, die quicklebendig in die Kameras schauen und zum sie Immerwiederbetrachten einladen. Babys lieben es, sich Gesichter anzusehen und sich an der Vielfalt ihrer Kolleg:innen und ihrer Stimmungen zu erfreuen.
Kala versteht die Welt nicht mehr. Um sie herum flüstern die Erwachsenen aufgeregt, ihre Mutter packt, ihre Oma weint und ihr Opa starrt wie seit Monaten auf einen Fleck an der Wand. Niemand erklärt dem Mädchen die Situation, die ihr Leben einschneidend verändern wird. Sie durchlebt eine lange traumatische Fluchtgeschichte. Ganz stark sehnt sie sich in den bedrohlichen neuen Situationen nach ihren Großeltern und ihrem früheren Zuhause. Stabilität und ein bisschen Geborgenheit findet sie erst, als sie sich vorstellt, dass die Liebe ihrer Großeltern sie immer begleitet. Ein Mut machendes Bilderbuch aus Nordmazedonien, das die Kraft der Imagination feiert und mit seinen einfühlsamen Illustrationen beeindruckt.
Mari lebt mit ihren Eltern, drei Geschwistern und zwei Hunden zusammen. Wie die meisten Kinder liebt sie ihren turbulenten Familienalltag. Sie spielt gerne, geht in die Schule und genießt es, im von ihrem Bruder geschobenen Einkaufswagen durch den Supermarkt zu flitzen. Doch Mari ist, wie ihre Geschwister sagen, besonders. Sie hat einen seltenen Gendefekt. Wie sie sich verständigt, was sie alles kann, aber auch was ihr schwerfällt oder gar nicht geht, davon erzählt sie in diesem unbeschwerten Bilderbuch zum Thema Inklusion. Maris Stimme geben ihr dabei ihre Eltern, die offen und mit ansteckender Sympathie aus ihrem Leben und dem ihrer Geschwister erzählen und die Leser:innen einladen, Mari unverkrampft und auf Augenhöhe zu begegnen.
Es gibt jede Menge Ängste, wir alle kennen sie und fürchten uns vor irgendetwas: Feuerwerk, Hunde, Spinnen, Achterbahnfahren, Clowns, Dunkelheit, dem ersten Schultag, einem Arztbesuch … Andere finden genau diese Dinge toll, gruseln sich aber vorm Schwimmbad oder einer Kinderparty. Eindrücklich zeigt das Bilderbuch, dass Angst ein Gefühl ist, das dazugehört und uns vor Gefahren schützt. Sie lässt sich auch vertreiben, am besten gemeinsam. Neben den leuchtend-bunten Illustrationen, die eine breite Palette an Kindern und Situationen zeigen, besticht das Bilderbuch mit seinem eingängigen lyrischen Text, der wie ein Mantra gegen die Angst wirken kann. Mutmachend!
Joseph, der zu zweit mit seiner Mutter in einer US-amerikanischen Großstadt lebt, vermisst das gemeinsame Kochen und Essen mit vielen Menschen, so wie er es aus dem großen Lager für Geflüchtete in Ostafrika kennt. Er versucht verschiedene Menschen zu sich nach Hause einzuladen, aber leider kommt niemand. Als schließlich doch noch Whoosh und ihre Mama, die schon aus Josephs großer Fahrt bekannt sind, zu Besuch kommen, wird es ein sehr schöner Abend. Das Bilderbuch ist farbenfroh und lebendig illustriert. Ein Glossar erklärt die zahlreichen Begriffe in Luo – einer Sprache aus dem Südsudan/Norduganda, die Josephs Familie spricht.
Sonjas Eltern haben sich getrennt und das Kind pendelt nun zwischen den beiden neuen Wohnungen von Mama und Papa. Von beiden bekommt Sonja eine Mütze geschenkt, womit die Erwachsenen (un)bewusst großen Druck auf das Kind ausüben. Wie soll sich Sonja nur entscheiden? Ihr gefallen beide Mützen, doch sie bemerkt genau Papas Enttäuschung, wenn sie Mamas Mütze trägt – und andersrum ebenso. Mit warmherzigen Worten und Bildern wird von Sonjas immer größer werdender Verunsicherung erzählt, wobei die Eltern final verstehen, was sie mit ihren Gefühlen bei Sonja anrichten – und sich entschuldigen!
Im 2. Wimmelbuch der Reihe begibt Mimi sich mit den Zwillingen Freddy und Frida, mit denen sie schon lang befreundet ist, sowie Papa Tim auf Besuchsreise quer durchs Land. Gleich auf dem großstädtischen Bahnhof ist viel urbanes Leben und Treiben zu entdecken. Dann gehts weiter zu den unterschiedlichsten Kindern und ihren Familien, die sich auch in ihren Wohnverhältnissen stark unterscheiden: vom Hausboot über den Plattenbau bis zum Bauernhof ist alles dabei. Und das Schöne ist, die betrachtenden Kinder können auch in die Nachbarwohnungen, -häuser, -campingwagen … hineinschauen und da weitere interessante Details wahrnehmen und diverse Alltagsszenen betrachten, was reichlich Gesprächsanlässe bietet. Schon die jüngsten Kinder können sich in diesem Wimmelbuch vom Alltagsleben heute wiederfinden und dazu noch viel Spaß haben!
Aus der beliebten Reihe Das sind wir! gibt es etwas Neues. Das Buch bietet als Sachbuch viele Bilder und Situationen, in denen Kinder Angst haben können. Im Anhang des Buches findet sich ein mehrseitiger Anhang mit Tipps und Anregungen für Erwachsene im Umgang mit den Sorgen und Ängsten von Kindern.