Prestel 2024, 14 S., € 14,-, ab 2
Angefangen beim Koffer und Taschen packen zeigt dieses großformatige Pappbilderbuch mit vielfältigem Personal, wie sich verschiedene Menschen auf den Weg in die Ferien machen: ein Paar ohne Kinder, eine Familie mit Zwillingen, eine alleinerziehende Mutter, queere Familien, eine Person mit Assistenzhund, eine mit Rollstuhl. Auf den Folgeseiten wird die Abfahrt mit Zug, Rad oder Auto gezeigt, anschließend die Ankunft am Ferienort, wo gezeltet, eine Ferienwohnung oder ein Hotel bezogen wird. Ebenso farbenfroh und wimmelig werden die Unternehmungen der Reisenden bei schlechtem Wetter und strahlenden Sonnenschein gezeigt, wobei es großen Spaß macht, die Menschen in immer neuen Situationen wieder zu entdecken.

Fußball wird auf der ganzen Welt gespielt, das Schöne dabei ist, es braucht dafür nur zwei Dinge: einen Ball und einen Platz zum Spielen. Und dieses simpel wie farbenfroh erzählt und illustrierte Buch bringt nahe, dass es auch ein inklusives Spiel sein kann. Entsprechend werden viele Menschen vielerlei Geschlechter, Alters, mit und ohne Behinderung gezeigt, die fröhlich gemeinsam kicken.
Ein Familie verlässt ihre Heimat, muss gehen, flieht und besteigt dafür ein Boot. „Das Boot wünschte, es wäre größer. Die See wünschte, sie wäre ruhiger …“ Mit wenigen, poetisch verdichteten Worten und auf kunstvollen, farbig fast prächtigen Doppelseiten wird die Geschichte einer Familie erzählt, die Dinge und Menschen zurück lässt, die fehlen werden, um an einem neuen Ort endlich rettende Hilfe zu erhalten. Nachworte der Autorin und der Illustratorin schließen dieses bemerkenswerte Bilderbuch ab, das 2024 für den Kinder- und Jugendliteraturpreis nominiert ist.
Im nun schon dritten Band der wunderbar erzählt und illustrierten Reihe über die Geschichten besonderer Häuser geht es in den Nordosten der USA, in die Stadt Auburn. Parallel zur Geschichte des alten Hauses auf der Farm erfahren wir die Lebensgeschichte von Harriet Tubman, die das Grundstück noch mit kleinem Holzhaus übernahm. Im Laufe ihrers Lebens erwarb sie zudem noch Nachbargrundstücke und Häuser, erbaute das eigene Haus aus Stein. Ihre Farm wurde zu einem Ort der Sicherheit und Ruhe für Bedürftige und Menschen in Not – vor allem für ehemals versklavte Männer, Frauen und Kinder.
Fuchs und Bär geht es gut im Wald, sie tun, wonach ihnen der Sinn steht. Das Leben ist wunderbar. Doch eines Tages hat Fuchs die Idee, mehr Beeren zu sammeln und Vögel zu jagen als je zuvor. Jeden Tag kommen Fuchs neue Ideen, wie ihre Produktion noch weiter wachsen kann. Bis Bär nur noch erschöpft ist … In beeindruckend detailreich gestalteten Tableaus aus simpler brauner Pappe kreiert Miriam Körner, die mit ihrer Familie nach Kanada ausgewandert ist und selbst ein entschleunigtes Leben im Wald führt, eine großartige Fabel über den fatalen Irrglauben, dass wir immer mehr brauchen, um glücklich sein zu können. Kapitalismuskritik für die Kita!
Im Januar 1969 fließen von einer Bohrinsel nahe Kalifornien riesige Mengen Öl ins Meer und verschmutzen Wasser und Strände. Noch mehrere Wochen läuft das Öl aus und die Bewohner*innen der Küste kämpfen quasi allein gegen die verheerende Umweltkatastrophe. Ida und ihre Schulfreund*innen haben eine Idee, um endlich die Politik zum Handeln zu bringen. Die historischen Begebenheiten, aus denen sich der bis heute am 22. April weltweit gefeierte Earth Day entwickelte, erzählt das Bilderbuch eindrucksvoll für Kinder ab dem Vorschulalter. Die Geschichte ermutigt sie, eigene Rechte wahrzunehmen und ihre Stimmen aktiv einzusetzen.
Nichts interessiert Ela so sehr wie die unendlichen Weiten des Weltalls. Alle Bücher dazu hat sie schon aus der Bibliothek geliehen und gelesen. Und nicht nur das, sie hat einen großen Traum, nämlich Astronautin zu werden. Von ihrem Umfeld, ja sogar von ihrem Vater wird sie darin aber nicht ernst genommen, weil sie nur wenig laufen kann und deshalb einen Rollstuhl benutzt. Zusammen mit ihrem besten Freund Ben entwickelt sie einen Astronaut*innen-Test, um aller Welt zu beweisen, dass sie sehr wohl das Zeug zur Astronautin hat. Und Ben hat da auch noch eine Überraschung für Ela … Hier will jemand nicht nur eine spannende Geschichte erzählen, sondern etwas vermitteln und damit etwas bewirken, nämlich eine empowernde Veränderung in der Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung, sie ernst zu nehmen in ihren Wünschen und sie zu unterstützen in ihren Bedürfnissen. Für Kinder im Grundschulalter!
Fröhlich, ängstlich, traurig und wütend sein, sind sicher Kindern am meisten bekannte Gefühle. Dieses Sach-Bilderbuch zeigt in anschaulichen Kürzesttexten und Mini-Bildergeschichten, dass es noch viele Gefühle mehr gibt und wie unterschiedlich Menschen fühlen und mit ihren Empfindungen umgehen können. Nach dem erfolgreichen Bilderbuch übers Streiten, legen die beiden Bücherfrauen hier noch einmal sehr gelungen nach. Der gekonnt nicht niedliche Strich überzeugt ebenso wie die die Präzision und Anschaulichkeit der Sprache.
Frei von Zuschreibungen und Genderklischees werden Kindern in dem stabilen Pappbilderbuch verschiedene Berufe vorgestellt, Krankenpfleger, Koch, Pilotin und Försterin, aber auch kreative Berufe wie Modedesigner und Tänzer. In der erfolgreichen Reihe ist weiterhin zeitglich ein Titel zu Gefühlen erschienen.
In diesem wimmeligen Sachbilderbuch können Kinder genau verfolgen, wie ein großes verfallenes Gebäude abgetragen und neu gebaut wird. Jeder einzelne Schritt der Bauphase wird detailliert gezeigt und erklärt. Es dauert, bis ein geräuniges Wohnhaus für viele Familien entstehen kann. Die Menschen, die auf der Baustelle arbeiten, sind sehr vielfältig gezeichnet. Diverse Frauen arbeiten hier in „Männerberufen“ wie die Kranführerin Ann. Wichtige Bauberufe, große Maschinen, benötigte Werkzeuge und Hilfsmittel werden dazu im anhang anschaulich vorgestellt.