Aus dem Amerikanischen von Jacob Thuswaldner, Minedition 2021, € 20,-, ab 4
Wegen eines schlimmen Sturms muss ein alleinerziehender Vater mit seinen drei Kindern im Haus bleiben – und das für lange Zeit. Denn der Sturm will einfach nicht vergehen. Bald schon gehen sie einander gehörig auf die Nerven und es kommt zum Streit. Erst als der Strom ausfällt, beginnen sie sich einander wieder anzunähern. In farblich reduzierter, aber nicht minder starker wie einfühlsamer Bildsprache wird hier der Sturm zur Metapher für eine andere Zeit, in der wir alle zuhause bleiben mussten – oder etwas ganz anderes?!

Timo liebt seinen Tutu und würde ihn am liebsten jeden Tag tragen. Den etwas skeptischen Fragen der anderen Kinder in der Kita begegnet er mit großem Selbstwertgefühl, sodass sein Tutu mit ebenso großem Selbstverständnis aufgenommen wird. Eine abschließende Doppelseite deutet an, dass das Kind als erwachsene Person seine geschlechtliche Identität gewechselt haben wird, queer leben wird oder oder oder … ein offenes Ende, das ein guter Anlass für Gespräche mit Kindern zu Geschlechterrollen sein kann.
Zwei Mädchen – Children of Colour – fahren mit einem rappelvollen Lastenrad zum Schrottplatz: Das muss alles weg! Aber Stopp, kommt da ein grünes Riesenmonster um die Ecke und bastelt sich aus den alten Töpfen, Pfannen und Kochgeschirr ein Halsband. Und so geht es munter weiter, bis das Rad leer ist und die beiden mutigen Mädchen einen monstermäßigen Freund gefunden haben. Eine in märchenhaft schönen Bildern erzählte fröhliche Upcycling Geschichte, die Kindern spielerisch das Thema Nachhaltigkeit vermittelt.
Ach, wäre es nicht toll, könnte Peter pfeifen? Es spielte sich noch so viel lustiger mit seinem Hund Willy! Doch es will einfach nicht das kleinste Tönchen aus seinem Mund kommen. Dann macht Peter eben etwas anderes, er hüpft und zeichnet – und hoppla! Plötzlich entwischt seinen Lippen ein erster Pfiff. Schon das zweite Bilderbuch erzählt aus Peters Alltag, von seinen kindlichen Entdeckungen und neugierigen Erkundungen. Bereits 1964 in den USA erschienen, trifft Ezra Jack Keats mit seinen echten Vintage-Illustrationen nicht nur ästhetisch, sondern in der Selbstverständlichkeit des Schwarzen Kindes auch thematisch den Nerv unserer Zeit.
Die US-amerikanische Dichterin Amanda Gorman hat eine Hymne für alle Kinder und ihre Erwachsenen verfasst, die von den großen Konflikten unserer Zeit erzählt und vor allem dazu ermutigt diese gemeinsam in die Hand zu nehmen. Loren Long hat dafür das farbenfrohe Bild einer Musik-Band gefunden, die sich stetig um neue Instrumente erweitert und so dem Lied der Hoffnung mehr Kraft verleiht, zu mehr Lautstärke verhilft und so immer weiter neue Stimmen und Mitstreiter:innen erreicht. Nur gemeinsam wird ein Wandel ein Change in den Themen Umweltschutz, Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung stattfinden, so die Botschaft in Bild & Text.
Bereits auf dem Cover des Buches wird deutlich: Familie kann sehr viel Verschiedenes bedeuten und die beiden Autorinnen sind in jedem Fall sehr bemüht, sehr viele Facetten davon abzubilden. Dazu gehört für die beiden offensichtlich auch, dass Hauttöne ein breites Spektrum umfassen. Und ebenso vielseitig können die Wege sein, wie ein Baby seinen Weg zu einer Familie findet. In aller Offenheit werden Geschlechtsteile gezeigt und benannt, natürliche und künstliche Befruchtung erklärt und wie das Baby wächst und sich entwickelt. Das alles findet statt in einer kindgerechten und anschaulichen Sprache kombiniert mit beglückend schönen Illustrationen, wie die einer Mixed Race Family, deren Vater einen Rollstuhl benutzt und die gerade das Ultraschallbild des zweiten Kindes bestaunt. Ebenfalls bisher ungesehen in einem Bilderbuch: eine Kaiserschnitt-Geburt und eine Frühchenstation! 
Farbenfroh gestaltete, stabile Pappseiten laden ein, mit viel Spaß am Suchen und Entdecken neue Wörter aus den verschiedensten Lebens- und Alltagsbereichen kennen zu lernen, wie zum Beispiel Familie, Zuhause, Garten und Stadtleben.
Auf stabilen Pappseiten mit über 20 Klappen wird hier ein Thema beleuchtet, dass viele Kinder ja geradezu begeistert oder fasziniert. Von den Mülltonnen zuhause, über das große Müllauto – das hier auch Frauen fahren – bis zur Sortieranlage und final recycelten Produkten wird alles kurz und vor allem kindgerecht erklärt. Damit sensibilisiert man schon die Jüngsten für das wichtige Thema!
Der Untertitel „12 wahre Geschichten über Kinder, die sich für eine bessere Welt einsetzen“ sagt, warum es hier geht: unterschiedlichste Kinder aus verschiedensten Ländern haben sich eine Aktivität überlegt, mit der sie ihr Umfeld/die Welt verbessern können und setzen sie ganz konkret um. Es geht um Nachhaltigkeit, Miteinander, Unterstützung, Solidarisch Sein, Klimaverbesserung. Nicht abgehobene Persönlichkeiten sind die Vorbilder, sondern Kinder wie die Betrachtenden. Regt zur kreativen Eigeninitiative an!