Marilynne Robinson: Haus ohne Halt

Aus dem Amerikanischen von Sabine Reinhardt, edition fünf 2012, 254 S., € 19,90

(Stand März 2021)

Band_13_Robinson_UMSCHLAG_120424.inddEine Kleinstadt der 50er Jahre an einem tiefschwarzen See in den Rocky Mountains und zwei Mädchen, die von ihrer Mutter bei der Großmutter zurückgelassen werden. Als auch diese stirbt, übernimmt ihre Tante Sylvie den Haushalt, eine unkonventionelle Vagabundin, unter deren Führung die Natur von außen immer mehr in das Haus vorzudringen scheint. Während Lucille sich nach Normalität sehnt, fühlt Ruth sich zu Sylvie hingezogen und versinkt immer mehr in deren Welt.
Die bei uns leider noch recht unbekannte Pulitzerpreisträgerin Robinson, die mit diesem Buch für den renomierten Man Booker International Prize 2013 nominiert ist, zeichnet hier umrahmt von eindrucksvollen Naturschilderungen das Bild einer weiblichen Huckleberry Finn, der die Wände eines Hauses zu eng sind und die für ihre individuelle Entfaltung der konventionellen Zivilisation den Rücken kehrt. Eine wahre Entdeckung, die einen sprachlich und atmosphärisch in den Bann schlägt. (Syme Sigmund)

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