Teju Cole: Black Paper

Schreiben in dunkler Zeit – Essays. Mit 8 SW- und 8 Farbabbildungen, aus dem amerikanischen Englisch von Anna Jäger und Uda Strätling, Claassen Verlag 2023, 320 S., € 24,-

Ein faszinierendes Spiel der Assoziationen, Verknüpfungen und gedanklichen Bezüge bieten uns diese Essays des nigerianischen Autors und Fotografs Teju Cole, der heute in den USA lebt. So folgt er den Wegen von Caravaggios Exil von Rom über Neapel nach Sizilien und Malta und verbindet dieses, und die dort entstandenen Kunstwerke mit den Spuren der heutigen Exilanten, die über das Mittelmeer kommen. In „Elegien“ würdigt er so unterschiedliche Künstler wie Tranströmer, Kassé Mady Diabaté oder Aretha Franklin und verbindet seine Hörerfahrung von Beethovens Streichquartett Nr. 15 op. 132 mit Erinnerungen an New York, Ramallah, Beirut und Berlin. Stets aufs Neue findet er überraschende Parallelen zwischen scheinbar voneinander unabhängigen Sphären, regt an, die Welt, auch die Dunkelheit, mit allen Sinnen zu erfahren, plädiert „für einen Haltung der wachen Sinne“, vereint immer wieder Ästhetik, Ethik und Politik, ohne dabei in Plattitüden zu verfallen. Es begegnet den Leser:innen ein intellektueller Autor im besten Sinne des Wortes, überraschend, anregend und inspirierend, der die Schönheit erfasst, ohne vor dem Elend der Welt die Augen zu verschließen. (Syme Sigmund) Leseprobe

Das bestelle ich!