Oetinger 2018, 368 S., € 18,-, ab 14
(Stand März 2021)
Shayan, 18, beobachtet einen Mord in einem Ferienhaus. Beim Versuch, dem Opfer noch zu helfen, hinterlässt er aus Versehen seine Fingerabdrücke, und zu Hause liegt auch noch ein ungeöffneter Brief, wahrscheinlich der Abschiebebescheid, denn Shayan kommt aus dem Iran und hatte Asyl beantragt. Zusammen mit Davy (8 Jahre, aus einem Heim entwischt) haut er ab, auf der Flucht vor der Polizei und den wahren Mördern. So beginnt ein rasant-skurriler Roadtrip, von der Ostsee über Berlin und den Rhein bis nach Bayern, erzählt von Shayan selbst, dem Deutschland, seine Eigenheiten und seine Sprache noch reichlich viele Rätsel aufgeben, und in dem Kühe, Kaninchen, Wurstgulasch und das Mädchen Lotta keine unwesentliche Rolle spielen. Dass die jungen Leser nebenher nicht nur viel über den Iran und die Situation der dort lebenden Jugendlichen erfahren, sondern auch Deutschland mit anderen Augen zu sehen lernen, ist ein schöner Nebeneffekt dieses höchst komischen und doch viel Ernsthaftes enthaltenden Romans. (Syme Sigmund)