Lucia Berlin: Was ich sonst noch verpasst habe

Stories. Aus dem amerikanischen Englisch von Antje Rávic Strubel, Arche Literatur Verlag 2016, 384 S., € 22,99, TB dtv 2017, € 12,90
(Stand April 2021)

3_berlin_wasEine Entdeckung! Lucia Berlins in kleinen Auflagen erschienene Erzählungen waren in den USA aus dem Bewusstsein der litterarischen Öffentlichkeit verschwunden, sind nun triumphal wiederentdeckt und toll übersetzt. Im Prinzip erzählt die Autorin in den Stories ihr von krassen Gegensätzen geprägtes Leben, von desaströsen familären Beziehungen, Alkoholismus, Armut, Missbrauch, aber auch von Vitalität, Wiederaufstehen, der Kraft des Humors. Ihre Protagonistinnen sind wie sie Einzelkämpferinnen, alleinerziehende Mütter, die sich als Krankenschwestern, Lehrerinnen, Putzfrauen in den USA und Lateinamerika durchschlagen. Waschsalons, Notaufnahmen, Schnapsläden, der öffentliche Nahverkehr bilden die Settings für ihre Außenseitergeschichten. Was sie aber auszeichnet, ist ihre unmittelbare Sprache, die tiefen Verletztheiten ihrer Figuren nachspürt, dabei jedoch immer das Absurde, Unerwartete aufscheinen läßt. (Stefanie Hetze)
Mehr über die außergewöhnliche Lucia Berlin

Das bestelle ich!