Aus dem Japanischen von Katja Busson. Cass Verlag 2017, 352 S., € 19,95
(Stand April 2021)
Ein Sommertag Anfang der 90er Jahre in Tokyo – wie immer liegt der alkoholsüchtige Barbetreiber und Loser Shimamura whiskytrinkend im Park. Es sind viele Leute dort, auch ein Mädchen, das sich nicht wie die anderen vor ihm wegdreht, sondern ihn wegen seiner zittrigen Hände anspricht. Plötzlich geht eine Bombe hoch, gibt es jede Menge Tote und Verletzte und ebenso plötzlich holt Shimamura seine Vergangenheit ein. Jahrzehntelang hatte er anonym in Deckung gelebt, denn er war nicht aus Japan geflohen wie Kuwano, sein Kumpel aus militanten Studentenrevoltenzeiten. Ihnen beiden war ein tödliches Attentat auf einen Polizisten zur Last gelegt worden. Wie in einem Déjà-vu ist Shimamura wieder an einem Tatort, an dem u.a. ein hoher Polizeibeamter ums Leben kommt, und gerät erneut mitten ins Visier der Ermittler. Nur er, der alkoholkranke und bettelarme Hauptverdächtige kann seine eigene Unschuld beweisen und gleichzeitig muss er unbedingt herausfinden, was mit dem Mädchen geschehen ist. Eine rasante Tour seiner Ermittlungen beginnt, bei der er in die Fänge der Polizei und der Yakuza gerät, in die Odachlosenszene und die der Finanzwelt einsteigt und sich vieles als ganz anders entpuppt, als es scheint. Feinste spannungsreiche Krimikunst und eine tolle Entdeckung des Cass Verlags! (Stefanie Hetze) Leseprobe