Banine: Kaukasische Tage

Aus dem Französischen von Bettine Bach, mit einem Nachwort von Olga Grjasnowa, dtv 2021, 320 S., € 24,-

(Stand Januar 2022)

Banine wurde 1905 in Baku geboren, in eine Familie, die durch Ölvorkommen auf ihrem Land eine der reichsten der Stadt war. Ihre Kindheit ist geprägt durch traditionell muslimische Strukturen – verkörpert in ihrer strenggläubigen Großmutter -, die von der Generation ihrer Eltern langsam kosmopolitisch aufgebrochen werden. So hat Banine ein deutsches Kindermädchen, lernt Klavier und Französisch. Mit der Oktoberrevolution 1917 verliert die Familie ihre Besitztümer, beginnt eine Zeit der Unsicherheit mit Flucht nach Georgien, Rückkehr nach Baku und schließlich – mit 19 Jahren und unglücklich mit einem 20 Jahre älteren Mann verheiratet, den sie nicht liebt – die Ausreise über Konstantinopel nach Paris, wo Banine endlich die ersehnte Freiheit leben konnte und bis zu ihrem Tod bleiben sollte.
In stets leicht ironischem, nie selbstmitleidigem Ton erzählt sie von ihrer außergewöhnlichen, wilden Kindheit, von Verliebtheit und gesellschaftlichen Zwängen, historischen Umbrüchen und ihrer großen, eigenwilligen Verwandtschaft und eröffnet dabei einen hochinteressanten, unerwartet freizügigen Blick auf das Leben der (wohlhabenden) Frauen in Aserbaidschan zu Beginn des letzten Jahrhunderts. (Syme Sigmund) Leseprobe

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