Literarische Matinee im Obermaier
Einer reist mit – LESUNG & GESPRÄCH mit der Übersetzerin Patricia Klobusiczky und dem Verleger Heinrich Berenberg
Gemeinsam mit dem Salon Obermaier laden wir zur literarischen Matinee ein.
Die französische Schriftstellerin Anne Serre ist eine virtuose Meisterin literarischer und sprachlicher Schelmenstücke. Eine Schriftstellerin im Zug auf dem Weg zu einem Literaturfestival erfindet sich einen besonderen Reisebegleiter, Frauen, die als Gouvernanten eigentlich untergeordnet arbeiten, gehen völlig frei ihren Interessen und Lüsten nach. Leichtfüßig, konzentriert und voller Anspielungen sind diese Texte, die der Rezensent der FAZ Cornelius Wüllenkemper begeistert in der deutschen Übertragung von Patricia Klobusiczky liest, die „… Serres geschliffenen Sprechgesang so brillant ins Deutsche übersetzt…“ hat.
Das bewährte Team aus Gastgeberin Dunja Funke, der Ideengeberin Stefanie Hetze sowie den musizierenden Schauspieler:innen Mariel Jana Supka und Olaf Helbing sorgt für eine abwechslungsreiche anregende Veranstaltung.
Die Dante bringt die Bücher mit. Und dass es im Obermaier dazu eine angemessene Bewirtung gibt, ist selbstverständlich.
Wann? Sonntag, 16. November 2025 um 12 Uhr
Wo? OBERMAIER. Restaurant-Salon
Eintritt 10 €
Anne Serre, geboren 1960 in Bordeaux, hat seit ihrem Romandebüt 1992 sechzehn Romane und Bände mit Kurzgeschichten veröffentlicht. Für «Im Herzen eines goldenen Sommers», ihre erste Veröffentlichung auf Deutsch, erhielt sie 2020 den Prix Goncourt de la Nouvelle.
Patricia Klobusiczky, geboren 1968 in Berlin, Literaturübersetzerin, Moderatorin und Mentorin, übersetzt aus dem Französischen und Englischen, u. a. Werke von Louise de Vilmorin, Marie Darrieussecq, William Boyd, Maaza Mengiste, Anna Langfus und Petina Gappah.
Heinrich von Berenberg, geboren 1950 in Hamburg geboren. Verleger, Lektor, Übersetzer und Autor. 2003 gründete er zusammen mit Petra von Berenberg den Berenberg Verlag und brachte eine Vielzahl meist schmaler, aber inhaltlich und literarisch umso gewichtigere Bücher heraus.

Ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2025 und dem Premio Strega Giovani 2025.
Im Gespräch mit dem Herausgeber der »Berlin Review« Tobias Haberkorn spricht der Historiker Omer Bartov über die außerordentlichen Folgen des 7. Oktobers und der Zerstörung Gazas auf die moralische Ordnung der Welt.
Mit einem Artikel über geheime Waffenlieferungen der Türkei an eine verbotene syrische Islamistenorganisation macht sich der Journalist Can Dündar Staatspräsident Erdoğan zum Feind. Er wird zu 27 Jahren Haft verurteilt – und es wird ein Attentat auf ihn verübt, direkt vor dem Gerichtsgebäude. Jahre später erreicht ihn ein Brief von seinem möglichen Attentäter, der ihm brisante Informationen verspricht. Dündar trifft ihn und stößt auf ein Netzwerk von geheimen Deals zwischen demokratischen und autokratischen Regierungen. Eine unglaubliche Geschichte, spannend wie ein Thriller, aber leider real – ein erschreckender Blick in die Abgründe politischen Machtmissbrauchs.
Das Literaturhaus Berlin präsentiert A. L. Kennedy und ihren neuen Erzählband »Alle freuen sich« (Gepardenverlag). Die Dante bringt die Bücher mit.
Dacia Maraini ist fast 90 Jahre alt. Und fast ebenso lange hat sie gebraucht, um schmerzliche Kindheitserinnerungen zu Papier zu bringen: Gemeinsam mit ihrer Familie wurde sie 1943 in Japan interniert, nachdem sich ihre Eltern Fosco und Topazia Maraini geweigert hatten, Mussolinis Repubblica di Salò anzuerkennen. Das kann Japan, als mit den faschistischen Regimes in Italien und Deutschland verbündete Macht, nicht hinnehmen und die Marainis werden, gemeinsam mit anderen italienischen Familien, in ein Gefangenenlager gebracht.
25 Jahre nachdem die Kapitelmans die Ukraine verließen und als „jüdische Kontingentflüchtlinge“ Aufnahme in Deutschland fanden, hockt der Ich-Erzähler Dima bei seinen Eltern auf einer „von sibirischen Katzen vollgepissten Treppe“ und weiß plötzlich, dass er die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen will.
Migranten zu verstehen hilft.