Patrick Modiano: Gräser der Nacht

Aus dem Französischen von Elisabeth Edl, Hanser 2014, 184 S., dtv TB € 9,90
(Stand März 2021)

Der Schriftsteller Jean erinnert sich viele Jahre später an seine Liebe zu Dannie im Paris der 60er Jahre, eine geheimnisvolle junge Frau mit zwielichtigen Bekanntschaften, die eines Tages plötzlich aus seinem Leben verschwindet. Erst in Gesprächen mit einem Kommissar, der ihn wegen eines unaufgeklärten Todesfalls verhört, erfährt er die Hintergründe und politischen Verwicklungen seiner damaligen Bekannten. Wie oft bei Modiano gerät der Leser in den Sog der Erinnerung, verschwinden die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, bis die Zeit stillzustehen scheint, wird das Eintauchen in die teils romantische, teils fast schmerzhaft melancholische Stimmung zum Rausch, der einen auch der eigenen Realität zu entrücken vermag. Der frischgekrönte Nobelpreisträger für Literatur zeigt sich hier auf der Höhe seines Könnens. (Syme Sigmund) Leseprobe

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